DAZ aktuell

Nationale Arzneimittelreserve gefordert

Ärzte-Präsident will bei Lieferengpässen Staat in die Pflicht nehmen

cel/ral | Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind ein Dauerproblem. Eines, für das nach wie vor keine Lösung vorhanden ist. Ein neuer Lösungsvorschlag kommt nun aus der Ärzteschaft. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, fordert eine nationale Arzneimittelreserve.
Foto: Bundesärztekammer
Ärzte-Präsident Klaus Reinhardt will Lieferengpässe bei Arzneimitteln mithilfe einer nationalen Arzneimittelreserve vermeiden.

Apotheken und Pharmagroßhändler sind verpflichtet, Arzneimittel für den durchschnittlichen Einwochen- beziehungsweise Zweiwochenbedarf vor­rätig zu halten. Pharmazeutische Hersteller müssen in Deutschland hingegen keine Arzneimittelreserve anlegen. Der neue Präsident der Bundesärztekammer und Nachfolger von Frank Ulrich Montgomery, Klaus Reinhardt, sieht darin einen Grund für die anhaltenden Lieferengpässe. Zu ihrer Vermeidung schlägt er allerdings keine Vorratspflicht für die Hersteller vor, sondern will den Staat in die Pflicht nehmen. Er fordert: „Für relevante Medikamente sollte man eine nationale Arzneimittel-Reserve aufbauen, um die Versorgung der Bevölkerung jederzeit gewährleisten zu können.“ Welche relevanten Medi­kamente in welchem Umfang die „Allgemeinheit“ vorhalten sollte, könnten zum Beispiel „Krankenversicherungen, Ärzte, Politik und Pharmaindustrie gemeinsam festlegen“, sagte Reinhardt im Gespräch mit der Rheinischen Post. |

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