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Die Unzufriedenheit ist greifbar

PTA startet Online-Petition zum PTA-Reformgesetz

Nicht nur ADEXA und BVpta als offizielle Interessenvertreter der Berufsgruppe PTA sind mächtig unzufrieden mit den Plänen des Gesundheitsministeriums für das Gesetz zur Weiterentwicklung des PTA-Berufsbildes und der PTA-­Ausbildung. Auch im Internet wird Protest laut, dass sich ohne eine Ausbildungsverlängerung viel zu wenig ändern wird.

Dass die geplanten Änderungen zu einer größeren Attraktivität des PTA-Berufes und der PTA-Ausbildung führen werden, darüber können die meisten PTA und PTA-Schüler und -Schülerinnen sowie Praktikanten und Praktikantinnen sicher nur müde den Kopf schütteln. Denn eine große Mehrheit wünscht sich eine längere Fachschulausbildung (54%), auf jeden Fall aber eine dreijährige Ausbildung (78%). Trotzdem sind Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und ABDA überzeugt: Die „Mädchen“ (O-Ton ABDA-Vertreterin) wollen lieber alles so schnell wie möglich hinter sich bringen, auch wenn dann das Gelernte in der Prüfung und für die Apothekenpraxis nicht reicht. Schon gar nicht, wenn die Anforderungen im Apothekenbetrieb noch steigen. Und das werden sie, so wie auch der Fachkräftemangel noch weiter zunehmen wird und der Wettbewerb um gute Schul­abgänger. So weit, so kurzsichtig.

Foto: Tierney – stock.adobe.com

Neben ADEXA und BVpta macht jetzt auch ein PTA aus Dresden bei Open­Petition.de mobil. In seiner Petition, bei der er 5000 Unterzeichner anpeilt, hat Martin Seipt folgende fünf „Kernforderungen“ aufgestellt:

  • Die PTA-Ausbildung ist integraler Bestandteil des Projektes „Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“ des BMG – Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung werden umgehend berücksichtigt.
  • Die Ausbildungsdauer beträgt zukünftig drei Jahre. Der erforderliche Kompetenzerwerb für die Berufsausübung ist damit gesichert und Ausbildungsabbrüche werden vermieden.
  • Die Ausbildung soll in einem Wechsel von theoretischen und praktischen Teilen erfolgen.
  • Die Qualität der kompetenzorientierten Ausbildung wird durch Anleitung am Praxiseinsatzort gesichert. Lehrkräfte werden gezielt für den Unterricht in der Schule qualifiziert und begleiten den Praxiseinsatz der Lernenden.
  • Weiterbildungsmöglichkeiten sind gesetzlich geregelt und sollen bundesweit angeboten werden. Ebenso eine leistungsgerechte Vergütung.

Daher möge der Deutsche Bundestag beschließen, die Ausbildungsdauer von Pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten auf drei Jahre festzulegen, Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung gemäß Koalitions­vertrag sowie eine leistungsgerechte Vergütung zu garantieren und Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen, um dem drohenden Fach­kräftemangel entgegenzuwirken.

Dazu ADEXA-Vorstand Andreas May: „Ich finde es begrüßenswert, wenn sich PTA-Kollegen und Kolleginnen engagieren und zu Wort melden. Sie wissen selbst besser als jeder apothekerliche Standesvertreter, was bei der PTA-Ausbildung zu kurz kommt und welche Verbesserungsmaßnahmen notwendig sind. Und genauso wichtig ist, die verantwortlichen Politiker an ihre Versprechen im Koalitionsvertag und in den sozialen Medien zu erinnern. Dazu gehört ganz klar auch ein Mehr an Verantwortung für den Gesundheitsberuf PTA sowie die Schulgeldfreiheit.“ |

sjo

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