Apotheke und Markt

Neues zu bewährten Wirkstoffen

Paracetamol-ratiopharm® und Diclo-ratiopharm®

rei | Empfiehlt man bei Kopfschmerzen frühzeitig Paracetamol in ausreichender Dosierung, kann eine Chronifizierung vermieden werden. Geht es um Bewegungsschmerzen, Entzündungen oder Schwellungen, erreicht man mit einem Diclofenac-Liposomengel eine bessere Permeation der Haut und damit eine höhere Wirkstoffkonzentration vor Ort als mit anderen Diclofenac-Formulierungen. Das waren zwei Ergebnisse einer Expertenrunde zum Thema Schmerzmanagement.
Foto: ratiopharm

Dass Paracetamol häufig nicht in der Dosis angewandt wird, die am effektivsten ist, verdeutlicht eine Patienten-Befragung unter 2000 Erwachsenen. 71 Prozent gaben an, eine einmalige Dosis von 500 mg einzunehmen, 91 Prozent der Anwender gingen davon aus, dass dies die korrekte Dosis ist. Das sei jedoch nicht der Fall, so Dr. Charly Gaul, Chefarzt der Migräne-Klinik Königstein im Taunus. Gemeinsam mit einem französischen Kollegen hatte er die Studienlage über die Wirksamkeit von Paracetamol analysiert. Wie das Review zeigte, wirkten 1000 mg Paracetamol bei leichten bis mittelstarken Schmerzen effektiver und länger als 500 mg, und das bei gleicher Nebenwirkungsrate. Eine höher dosierte Akutmedikation mit Paracetamol habe also Vorteile, so der Schmerzmediziner, besonders für Kopfschmerzpatienten, denn hier werde das Risiko einer Chronifizierung verringert. Die Empfehlung lautet: ­maximal 3000 mg Paracetamol (z. B. Paracetamol-ratiopharm®) täglich, höchstens drei Tage lang.

Neue Galenik bietet Vorteil

Auch bewährte Wirkstoffe können innovativ sein, betonte Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Institut für pharmazeutische Chemie der Goethe-Universität Frankfurt. Das erreicht man durch die Formulierung, die Hilfs­stoffe und die Molekülgröße. So werden z. B. beim neuen Diclo-ratiopharm® ­Liposomen als Trägersubstanz verwendet. Damit gelangt der Wirkstoff schneller durch die Haut. Wie Modellvorstellungen nahelegen, verschmelzen die Lipiddoppelschichten des Gels mit denen der Hautbarriere. Liposomen haben überdies haut­pflegende Eigenschaften, die auf dem günstigen Lipophilie-/Hydrophilie-Verhältnis beruhen. Dass der Wirkstofftransport funktioniert, wurde aktuell in einer vergleichenden Ex-­vivo-Untersuchung gezeigt. Auf Franz-Zellen, menschlichen Hautzellen, die aus einer Operation stammen, wurde entweder eine einprozentige Gelformulierung mit Diclofenac-Natrium aufgebracht oder Emulsionsgele mit 1,16 bzw. 2,32 Prozent Wirkstoffgehalt. Im Vergleich zu den Emulsionsgelen wies die Liposomen-Formulierung einen höheren Permeations­koeffizienten auf, das zeigte die Diclofenac-Konzentration in der darunter liegenden Rezeptorphase. Nach neun Stunden war beim Liposomengel die dreifache Wirkstoffmenge durch die Haut transportiert worden. Das Liposomengel kann auch begleitend zu Diclofenac-Tabletten eingesetzt werden. Die Empfehlung der Expertenrunde bei Sportverletzungen lautete: 25 mg Diclo-ratiopharm® einnehmen, die nach 30 Minuten maximale Blutspiegel ergeben. Danach das neue Diclo-ratiopharm® Schmerzgel auftragen, das nach acht bis neun Stunden seine höchste Wirkung entfaltet. Einzig dieses Schmerzgel ist für die kombinierte Anwendung mit Diclofenac-Filmtabletten zugelassen.

Quelle

Media Lunch Schmerzmanagement 2019 – bewährte Wirkstoffe, neue Erkenntnisse; Formulierungen und Dosierungen als Schlüsselfaktoren in der Forschung. 17. April 2019, Frankfurt/Main, veranstaltet von ratiopharm.

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