Arzneimittel und Therapie

Gut eingewickelt

Resorbierbares Antibiotikanetz um kardiale Implantate senkt Infektionsrate

pj | Beim Einsatz kardialer Implantate wie Herzschrittmachern besteht eine erhöhte Infektionsgefahr, die mit gesteigerten Morbiditäts- und Mortalitätsraten einhergeht. Um dies zu verhindern, werden präventive Maßnahmen ergriffen. Ein neuer Ansatz hierbei ist die Umhüllung des Implantats mit einem resorbierbaren Antibiotikanetz. Von diesem werden Minocyclin und Rifampicin über einen Zeitraum von mindestens sieben Tagen in das umliegende Gewebe freigesetzt. Innerhalb von neun Wochen baut sich das Netz vollständig ab. In einer randomisierten klinischen Studie mit knapp 7000 Patienten wurde dieser innovative Ansatz mit dem Standardvorgehen, was jedem Probanden zuteil kam, verglichen. Schwere Implantatinfektionen traten bei 0,7% der Patienten der Interventionsgruppe auf und bei 1,2% der Patienten der Vergleichsgruppe: Das entspricht einer Risikosenkung um 40%. Dieser Vorteil ging nicht mit einer höheren prozeduralen Komplikationsrate einher und blieb auch auf längere Sicht erhalten. |

Quelle

Tarakji KG et al. Antibacterial Envelope to Prevent Cardiac Implantable Device Infection. N Engl J Med 2019; doi:10.1056/NEJMoa1901111

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