Prisma

Blaues Trinkwasser

Übeltäter ist identifiziert

us | Als im Februar bläulich verfärbtes Wasser aus den Leitungen in Heidelberg und Dossenheim floss, wurde eine Trinkwasser-Warnung ausgesprochen. Inzwischen entpuppte sich das Phänomen als harmlos, und es wurde Entwarnung gegeben.
Foto: Okea – stock.adobe.com

Leuchtend blaues Wasser kennt man beispielsweise aus kalten Gebirgsflüssen. Wenn es dagegen aus der heimischen Leitung kommt, sorgt es eher für Beunruhigung als für Erfrischung. So auch Anfang Februar in Heidelberg und im angrenzenden Dossenheim. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises sprach zunächst eine Trinkwasser-Warnung aus, da es keine Erklärung für die ungewöhnliche Verfärbung gab. Inzwischen kamen Chemiker dem Rätsel mit modernsten Instrumenten auf die Spur. Ein dünner, schockgefrorener Wasserfilm wurde unter einem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) untersucht. Dabei wurden kleinste Calciumcarbonat-Partikel sichtbar. Eine Analyse der dynamischen Lichtstreuung zeigte, dass die Teilchen eine Größe von wenigen Nanometern hatten. Partikel dieser Größe streuen blaues Licht stärker als andere Wellenlängen. Damit konnte eine Gefahr für die Bevölkerung ausgeschlossen werden, denn Calciumcarbonat ist ungiftig und ein natürlicher Bestandteil des Grundwassers. Unter bestimmten Bedingungen, etwa einer besonders hohen Carbonat-Konzentration, wird die Löslichkeit der Substanz überschritten, und es bilden sich die beobachteten Nanopartikel. |

Quelle

Trinkwasser in Dossenheim und Heidelberg: Gesundheitsamt beendet die Ursachenforschung. Pressemeldung des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis vom 22. März 2019

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