Interpharm 2019 – Wissen am Mittag

Wunden sicher und erfolgreich versorgen

Alles über Alginate, Hydrokolloide und Superabsorber

eda | Kunden mit Wunden sind gar nicht so selten in der Apotheke. Wer jedoch meint, dass der Griff zu Heftpflastern die Universallösung für alles sei, der wurde bei „Wissen am Mittag“ mit Dr. Reinhild Lohmann eines Besseren belehrt. Moderne Wundversorgung geht anders: Schürf-, Platz- und kombinierte mechanische Wunden erfordern eine aufwendigere Behandlung und spezielle Materialien. Alginate, Hydrokolloide oder Superabsorber stehen – je nach Wundmilieu – zur Verfügung, außerdem muss in manchen Fällen desinfiziert und verbunden werden.
Foto: DAZ/Alex Schelbert
Reinhild Lohmann erklärte anschaulich, welche Wundauflage für welche Wunde geeignet ist.

Reinhild Lohmann aus Ostbevern ist seit rund 30 Jahren als Referentin für verschiedene Themen im ganzen Bundesgebiet aktiv und darüber hinaus auch Prüferin im dritten Staatsexamen. Die promovierte Apothekerin erläuterte in ihrem Seminar, welche Phasen die Wundheilung durchläuft, warum es trockene und nässende Wunden gibt und wie Wundversorgung patientenindividuell funktioniert. Die Wundheilung besteht aus Phasen, die sich zeitlich aneinander anschließen, teilweise aber auch überschneiden. In der Exsudationsphase finden die Blutstillung und Wundreinigung statt. Dann wird in der darauffolgenden Phase Granulationsgewebe gebildet. Die Epithelisierungsphase dient der Ausreifung, Narbenbildung und Epithelisierung der Wunde. Bei akuten Wunden ist dieser Prozess nach etwa zwei bis drei Wochen ab­geschlossen – natürlich abhängig von Größe und Art der Verletzung.

Foto: DAZ/Alex Schelbert
Vor allem Pharmaziestudierende besuchten das Seminar und verfolgten das Thema gespannt.

Chronische Wunden sind dadurch gekennzeichnet, dass dieser zeitliche Ablauf dagegen gestört und deutlich verlängert sein kann – sie ziehen sich über Monate bis Jahre. Meistens führt die fehlende Kausaltherapie zu der gestörten Wundheilung. Positiv beeinflussen lässt sich die Heilung meistens durch atmungsaktive Materialien, Wärme statt Kälte und eine ausreichende Nährstoffzufuhr, vor allem Zink, und eben durch den richtigen Wundverband.

Vor allem Pharmaziestudierende besuchten das Seminar und verfolgten das Thema gespannt. Lohmann präsentierte nicht nur beeindruckende Vorher-Nachher-Fotos, sondern auch zahlreiche Artikel aus der modernen Wundversorgung zum Anfassen und Ausprobieren. |

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