Interpharm 2019 – Wissen am Mittag

Verwirrt, schwindelig und unruhig

Was bei älteren Patienten mit Polymedikation beachtet werden muss

du | Das am Vormittag des ersten Interpharmkongresstages erwor­bene Wissen zur Polymedikation konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im POP-Seminar zur Polymedikation Älterer vertiefen. Ina Richling und Isabel Waltering hatten dazu einen ganz besonders herausfordernden Patientenfall mitgebracht.

Sie stellten den Seminarteilnehmern eine 79 Jahre alte Patientin vor, die über zunehmende Verwirrtheit, Schwindel und Unruhe klagte.

Foto: DAZ/Alex Schelbert
Isabel Waltering (links) und Ina Richling begaben sich mit den Seminarteilnehmern auf die Suche nach Medikationsfehlern.

Mit detektivischem Spürsinn konnten eine Doppelmedikation, zu hohe Dosierungen, nicht optimale Einnahmezeitpunkte und Interaktionen herausge­filtert werden. So erhielt die Patientin mit eingeschränkter Nierenfunktion 20.000 IE Colecalciferol (Dekristol®)und 25 mg Hydrochlorothiazid (HCT). Für Dekristol® gab es keine Dosierungsangabe: Nahm die Patientin die Kapsel täglich, einmal pro Woche oder einmal pro Monat ein? Eine Frage, die dringend geklärt werden muss. Ungeachtet dessen droht bei der Kombination von Vitamin D mit HCT eine Hyperkalzämie. Die Symptomatik wird mit Stein, Bein- und Magenpein beschrieben, ausgelöst durch Nierensteine, Knochen- und gastrointestinale Beschwerden. Die von Richling und Waltering vorgestellte Patientin erhielt laut Plan 14 Arzneimittel. Doch können Patienten durchaus mit deutlich mehr Medikamenten behandelt werden, was eine Herausforderung für die ordnungsgemäße Anwendung und Adhärenz ist. Deshalb, so Waltering, muss vereinfacht werden, wo es geht, und das unter Berücksichtigung der Gewohnheiten der Patienten. |

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