Interpharm 2019 – Wissen am Mittag

Homöopathie als geriatrisches Add-on

Beratungstipps und Fallbeispiele aus der Geriatrie

wes | In seinem sehr praxisnahen und anschaulichen Vortrag ging der Pharmazeut und niedergelassene Allgemeinarzt Dr. Markus Wiesenauer, Kernen-Stetten, auf homöo­pathische Add-on-Empfehlungen bei geriatrischen Patienten in der Apotheke ein.
Foto: DAZ/Alex Schelbert
Dr. Markus Wiesenauer

Anhand von Fallbeispielen aus seiner Hausarztpraxis stellte Wiesenauer verschiedene homöopathische Einzelmittel vor, deren Einsatz bei häufig auftretenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen für Linderung sorgen kann. So beobachtet Wiesenauer in seiner Praxis, dass die regelmäßige Einnahme von Nux vomica D6 die Verträglichkeit verschiedener oral verabreichter Arzneimittel verbessert. Auch bei Beschwerden, die durch Bettlägerigkeit und Immobilität verursacht werden, kommen für Wiesenauer homöopathische Mittel in Betracht. So könne Causticum D6, das in der Homöopathie gegen Blasenschwäche, häufigen Harndrang und bei Belastungsinkontinenz eingesetzt wird, auch bei Reflux – auch zusätzlich zu einer PPI-Gabe – helfen. Bei Verschleimung der Atemwege, wie sie bei bettlägerigen Patienten nicht selten ist, kann Antimonium sulfuratum auranticum D6 das Abhusten erleichtern. Bei Unruhe und Schlafstörungen, auch bei unruhigen Beinen, empfiehlt Wiesenauer Zincum metallicum D12 und Hypericum D6. Diese beiden Mittel könnten auch im Wechsel, z. B. jeweils für drei Wochen, genommen werden.

Aber auch als Add-on zur Arzneimitteltherapie kommen homöopathische Mittel infrage. So habe sich seiner Erfahrung nach Spartium scoparium D3 bei der Nachversorgung von Vorhofflimmern und Herzrhythmusstörungen als zusätzliche (!) Emp­fehlung bewährt. Eine Gefahr der Wechselwirkung mit der verordneten Therapie bestehe dabei nicht, betonte Wiesenauer. |

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