... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 101.000 Schwangerschaftsabbrüche

destatis/gbcog/ral | Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 101.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Wie das Statistische Bundesamt schreibt, sind das 0,2 Prozent weniger als im Jahr 2017, also kaum eine Veränderung. Das German Board and College of Obstetrics and Gynecology (GBCOG) weist aller­dings darauf hin, dass der Anteil der über 30-Jährigen an den Ab­brüchen deutlich zugenommen hat.

Knapp drei Viertel (72%) der Frauen, die 2018 einen Schwangerschafts­abbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 17 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Rund acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18-Jährigen hatten einen Anteil von drei Prozent. GBCOG, der Zusammenschluss der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) und des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. (BVF), betont anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Zahlen, dass in der Altersgruppe ab 30 Jahren die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche seit Jahren kontinuierlich ansteige. Ihr Anteil an allen Schwangerschaftsabbrüchen liege heute um 20 Prozent höher als noch im Jahr 2010. „Für diese Zunahme, die wir verstärkt seit 2015 beobachten, gibt es eigentlich nur eine logische Erklärung“, erläutert Dr. Christian Albring, Präsident des BVF: „Diese Frauen haben offensichtlich über lange Zeit zuverlässig mit hormonellen Methoden verhütet. Aber wegen der nicht endenden Diskussionen über die hormonelle Verhütung meinen sie, sie könnten mit gleicher Sicherheit auf natürlichen Methoden umsteigen, auf Verhütungs-Apps oder neuerdings sogar auf pflanzliche Präparate. Oder sie verhüten gar nicht mehr und meinen, dass es reicht, irgendwann hinterher eine Notfallpille zu schlucken.“ 

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