Arzneimittel und Therapie

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Lungenembolien unter Tofacitinib

Tofacitinib (Xeljanz®) ist zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis, der aktiven Psoriasis-Arthritis und der Colitis ulcerosa zugelassen. Unter einer erhöhten Dosis des Januskinase(JAK)-Inhibitors sind in einer Post-Marketing-Studie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis vermehrt Fälle von Lungenembolien berichtet worden, teilweise mit tödlichem Verlauf. Die erhöhte Zahl an Komplikationen wurde unter einer Dosis von zweimal täglich 10 mg beobachtet. Im Gegensatz zur Colitis ulcerosa ist Tofacitinib bei Patienten mit rheumatoider Arthritis jedoch nur in einer Dosierung von zweimal täglich 5 mg zugelassen. Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA weist darauf hin, dass die in der Fachinformation genannten Dosierungsempfehlungen für die jeweilige Indikation beachtet werden sollten. Patienten sind über mögliche Anzeichen einer Lungenembolie (z. B. Atemnot, Brustschmerzen, blutiger Auswurf, starkes Schwitzen, bläuliche Hautfarbe) zu informieren. Bemerken Patienten entsprechende Symptome, sollten sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Mortalitäts­risiko unter Febuxostat

Das Urikostatikum Febuxostat (Adenuric®) ist im Vergleich zu Allopurinol mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden – zu diesem Schluss kommt die Zulassungsbehörde FDA nach Sichtung der verfügbaren Sicherheitsdaten. Anlass waren die Ergebnisse der großen US-amerikanischen CARES-Studie, die bereits letztes Jahr publiziert wurden (s. DAZ 2018, Nr. 17, S. 29). In der Studie wurden mehr als 6000 Gichtpatienten mit kardiovaskulärer Vorerkrankung entweder mit Febuxostat oder mit Allopurinol behandelt. Das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse war in beiden Behandlungsgruppen zwar ähnlich hoch, jedoch wurden unter Febuxostat im Vergleich zu Allopurinol vermehrt Todesfälle beobachtet. Nach Einschätzung der FDA sollte eine Behandlung mit Febuxostat nur dann erfolgen, wenn Allopurinol aufgrund unzureichender Wirksamkeit oder Verträglichkeit nicht eingesetzt werden kann. Auch von der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wurden weitere Sicherheitsdaten zu Febuxostat gefordert: Die Ergebnisse der entsprechenden FAST-Studie stehen allerdings noch aus.

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