DAZ aktuell

Zeit und Kraft für das Wesentliche

Klaus Peterseim, Präsident des VZA und Vorsitzender des BVKA

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Klaus Peterseim

Wir Zytostatika- und Parenteralia-herstellenden Apothekerinnen und Apotheker im Verband der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA) wünschen uns vom neuen Jahr sehnlichst, dass wir uns endlich wieder auf das konzentrieren können und dürfen, wofür wir angetreten sind und was Ziel und Inhalt unserer Arbeit ist: die Versorgung und Betreuung von schwerstkranken Menschen, das Kümmern um eine optimierte, an die Lebenssituation und die Begleiterkrankungen angepasste Therapie, in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten. Nach den jahrelangen Auseinandersetzungen um eine auskömm­liche Hilfstaxe mit Schiedsspruch und gerichtlichem Vergleich, um den nun auch wieder gestritten wird, ist es an der Zeit, einfache und klare Regelungen zu finden, die leicht zu handhaben sind und Streitigkeiten weitgehend ausschließen. Der Ansatz des BMG dazu im vorliegenden Entwurf des GSAV, die Preisverhandlungen weitgehend auf die Ebene Hersteller-Krankenkassen zu verlagern und den Apothekern ihre pharmazeutischen Leistungen zu vergüten, geht in die richtige Richtung. Der Betrag muss aber angemessen sein, gleichzeitig muss das wirtschaftliche Risiko, das mit dem Umgang mit extrem teuren Substanzen einhergeht, abgedeckt werden. Wenn es gelingt, hier eine faire Regelung zu finden, könnte der Neujahrswunsch in Erfüllung gehen.

Die Wünsche der Apotheker im Bundesverband klinik- und heimversorgender Apotheker (BVKA) gehen in die gleiche Richtung: Zeit und Kraft für die Konzentration auf die wesent­lichen Inhalte unseres Berufes. Die Klinikversorger wünschen sich einen glatten Start in das Securpharm-Zeitalter mit möglichst vielen Firmen, die uns mit warenbegleitenden Datenlieferungen helfen, das Problem der Erfassung und Ausbuchung großer Packungsmengen zu lösen. Wir wünschen uns auch, dass das Thema Sta­tionsapotheker Fahrt aufnimmt, dazu brauchen wir aber unbedingt mehr Studienplätze und eine neue Approbationsordnung, damit die Aufgaben auch personell und inhaltlich gut gelöst werden können. Wir können es uns nicht leisten, dass die Offizinen personell ausgetrocknet werden, und wir müssen dafür sorgen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern den Ärzten auf Augenhöhe begegnen können. In der Heimversorgung freuen wir uns über den neuen Muster-Versorgungsvertrag, den wir zusammen mit dem Deutschen Apotheker Verlag herausgeben werden und hoffen weiterhin und unermüdlich, dass die vielen offenen Fragen rund um das Thema Verblisterung endlich gelöst werden. Gleiches gilt für die Palliativ-Versorgung und die Substitution, auch hier gibt es noch viel zu tun, was uns Pharma­zeuten die Arbeit erleichtert und die Situation der Patienten entscheidend verbessert. |

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