DAZ aktuell

Mehr als ein Weihnachtsmärchen?

Andreas May, Vorstandsvorsitzender von Adexa – Die Apothekengewerkschaft

Foto: Adexa
Andreas May

Das Jahr 2019 wird aufregend für die Apothekenteams! Was kommt bei den Verhandlungen von ABDA und Gesundheitsminister heraus? In welcher Form wird der Gesetzgeber – also das Parlament – die Pläne verabschieden? Sind die Grenzen für den Online-Versand, die Spahn angedeutet hat, mehr als ein Weihnachtsmärchen? Viele Fragen – und bisher wenig zufriedenstellende Antworten, auf die sich Apothekenangestellte mit ihren berechtigten Wünschen nach attraktiv vergüteten, sicheren Arbeitsplätzen verlassen könnten. Wenn Sie dies lesen, werden wir darüber auch mit dem Minister gesprochen haben. Vielleicht sind wir dann schon ein Stückchen schlauer, vielleicht ist aber auch noch alles so offen wie vorher. Als überzeugten Optimisten haben mich die Erfahrungen der letzten 27 Monate nach dem EuGH-Urteil vor eine schwere Aufgabe gestellt. Im Moment sehe ich nur, dass den Apotheken wieder ein harter Wind entgegenweht und die Standesvertretung sehr unglückliche Strategien gewählt hat. Überhaupt nicht zu agieren scheint leider die tarifpolitische Lieblingsstrategie des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken (ADA) zu sein. Hätte der ADA ein Poesiealbum, man könnte ihm eine Menge lehrreicher Sprüche hineinschreiben: „Wandel entsteht aus dem Einwirken einer neuen Idee auf einen aufnahmebereiten Geist“, hat Louis Pasteur gesagt. Oder Gustav Heinemann: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Es gibt ohnehin nicht genug Fachkräfte, aber offenbar stört das die Arbeitgebervertretung nicht so sehr, so dass sie die Abwanderung in andere Bereiche in Kauf nimmt.

Mehr Mut möchte man also allen im Apothekenbereich wünschen:

für zukunftsweisende Tarifmodelle, für gerechte Honorierungspläne, für Ausbildungsnovellierungen, die den Nachwuchs wirklich fit für die Zukunft machen, und für ein Miteinander aller Berufsgruppen im Sinne der Patienten. |

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