Wirtschaft

Schwierige Zeiten für Bayer

Lukrative Aufhebungsverträge versüßen den Abschied

cha/dpa | Nicht nur die Klage­welle wegen Glyphosat macht Bayer zu schaffen, auch beim Geschäft mit rezeptfreien Arzneien sowie in der Forschung und Entwicklung läuft es beim Leverkusener Konzern nicht rund. Zudem wird der im November von Bayer-Chef Werner Baumann angekündigte Stellenabbau wohl richtig teuer.

Beim geplanten Abbau von 12.000 der rund 118.000 Stellen weltweit muss Bayer auf freiwillige Lösungen setzen, da betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2025 ausgeschlossen sind. Daher bietet der Leverkusener Konzern Mitarbeitern lukrative Aufhebungsverträge an, wie eine Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat zeigt. Im Kern handelt es sich um „Flexi Aufhebungsverträge“, die über sechs Jahre laufen. Sie ermöglichen, dass Mitarbeiter schon ab 57 Jahren vorzeitig in Ruhestand gehen können und maximal 7,2 Prozent Abschlag von der gesetzlichen Rente verkraften müssen. Voraussetzung sind neben dem Alter der Beschäftigten 35 Rentenversicherungsjahre.

Für Mitarbeiter unter 57 Jahren wurden ferner Abfindungen von bis zu 63 Monatsgehältern ausgehandelt. Zuvor sei bei höchstens 54 Monatsgehältern Schluss gewesen, betonte der Gesamtbetriebsrat. Zudem gebe es Zuschläge für Ehepartner, Kinder und Schwerbehinderte. Bayer-Beschäftigte mit weniger als drei Jahren Betriebszugehörigkeit können eine Abfindung von drei Monatsgehältern erhalten.

Erfolg im Patentstreit mit Takeda

Angesichts der negativen Entwicklungen dürfte es ein Lichtblick für den Bayer-Konzern sein, dass er im US-Patentstreit mit dem Rivalen Takeda einen Erfolg errungen hat. Die Jury des zuständigen Gerichts in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware ordnete an, dass die Takeda-Tochter Baxalta Bayer 155,2 Millionen Dollar (136,1 Mio. Euro) wegen Rechteverletzungen bei einem Medikament zur Behandlung der Bluterkrankheit Hämophilie zahlen muss. Das geht aus Gerichtsdokumenten vom Dienstag hervor. Eine Sprecherin von Takeda kündigte gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg an, dass ihr Unternehmen nun sämtliche verfügbaren Rechtsmittel prüfen werde. |

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