Gesundheitspolitik

Kommentar: Wer mitmacht, hat Einfluss

Christine Ahlheim

Die ABDA-Mitgliederversammlung hat beschlossen, dass die Aufwandsentschädigungen der ABDA-Vorstände erhöht werden (s. S. 8). Für die oberste ABDA-Spitze ändert sich dabei allerdings wenig, denn diese Maßnahme soll es vor allem den Mitgliedern der geschäftsführenden Vorstände leichter machen, Vertretungspersonal einzustellen, während sie z. B. in Berlin sind. Das kostet jährlich um die 100.000 Euro – Geld, das aus den Beiträgen der Apotheker für Kammern und Verbände bezahlt wird.

Doch dieses Geld dürfte gut investiert sein. Denn es ermöglicht auch Apothekern, die sich häufigere Abwesenheiten von ihrer Apotheke sonst nicht leisten könnten, am berufspolitischen Geschehen an zentraler Stelle mitzuwirken. Dadurch wird vermieden, dass einerseits echte politische Talente aus finanziellen Gründen auf der Strecke bleiben und andererseits der ABDA-Vorstand allzu sehr von vermögenden Inhabern großer Apotheken dominiert wird, während die Interessen der „kleineren“ Kollegen hinten runterfallen.

Generell würde es dem Berufsstand guttun, wenn mehr Apotheker sich berufspolitisch engagierten. Besonders auffällig ist, wie wenig Frauen in den vorderen Reihen der ABDA vertreten sind: Im 13-köpfigen geschäftsführenden Vorstand sind es gerade einmal zwei, obwohl rund drei Viertel der in Apo­theken tätigen Approbierten weiblich sind. Aber auch gerade junge Apotheker sollten frühzeitig in den berufspolitischen Gremien aktiv werden. Denn nur wer sich engagiert, kann seinen Einfluss geltend machen. Und damit dazu beitragen, die Zukunft des Berufsstands zu gestalten und zu sichern.

Dr. Christine Ahlheim, Chefredakteurin der AZ

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