Wirtschaft

Zur Rose überspringt Milliardenschwelle

Mehr als 5 Millionen Kunden bei DocMorris / 31 Prozent Marktanteil im Versand

ts | Der Schweizer Arzneimittelversender Zur-Rose-Gruppe ist unverändert auf Wachstumskurs und setzte im Jahr 2018 mehr als eine Milliarde Schweizer Franken um.

Das große ganze Bild sieht für die Zur-Rose-Gruppe gut aus: Wie das Unternehmen in einer Presseinformation auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte, hat es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 22,8 Prozent gesteigert und über die Milliardenschwelle gehievt – am Ende stand ein Gesamterlös von 1,207 Mrd. Franken in den Büchern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte nach Einschätzung des Managements ausgeglichen ausfallen, also etwa bei plus/minus Null liegen. Sonder- und Akquisitionskosten seien hier allerdings nicht berücksichtigt.

Auch für das wichtige Deutschlandgeschäft, das zum größten Teil von der niederländischen Versandtochter DocMorris betrieben wird, vermelden die Schweizer positive Zahlen. Auf Euro-Basis legte der Umsatz gegenüber 2017 um fast 34 Prozent auf über 581 Mio. Euro zu. Der Marktanteil im Arzneimittelversand kletterte von 18 Prozent auf 31 Prozent, während die Zahl der aktiven Kunden von 1,8 auf über 5 Millionen stieg.

Das Wachstum wurde allerdings wie bisher vor allem mit dem Verkauf von OTC-Produkten generiert. Deren Deutschland-Umsatz kletterte im abgelaufenen Jahr um 72,6 Prozent von 185 auf 319,3 Mio. Euro. Dagegen legte der Erlös mit rezeptpflichtigen Medikamenten nur um 5 Prozent zu, und zwar von 249,6 auf 262,1 Mio. Euro.

Leichte Schwäche bei Rx

Bemerkenswert ist der Blick auf das letzte Quartal 2018: Während der OTC-Bereich unverändert stark wuchs, ging der Umsatz mit Rx-Arzneien hierzulande um 1,1 Prozent zurück auf einen Wert von 64,5 Mio. Euro – auf Basis von Schweizer Franken lag das Minus gar bei 3,1 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahr fällt die Rx-Umsatzentwicklung schwach aus: Im Gesamtjahr 2017 legte der Verkauf mit Rx-Medikamenten in Deutschland noch um 10,2 Prozent zu, im letzten Quartal 2017 gar um 11,8 Prozent. Die aktuelle Entwicklung dürfte den Versandhändler betrüben, denn im Rx-Bereich sind die Margen deutlich höher als im preislich hart umkämpften OTC-Segment.

Wie wichtig der deutsche Markt für Zur Rose ist, zeigt die Tatsache, dass der Konzern im vergangenen Jahr hier gleich zwei Übernahmen von Versandhändlern über die Bühne brachte: Anfang November 2018 wurde die Integration der Versandhandelsaktivitäten des Hamburger Unternehmens Apo-rot und Anfang Januar 2019 die Übernahme von Deutschlands drittgrößter E-Commerce-Apotheke Medpex aus Ludwigshafen abgeschlossen. Darüber hinaus übernahmen die Schweizer 2018 mit Promofarma den größten spanischen Marktplatz-Plattformbetreiber.

Unter dem Strich hat Zur Rose nach eigener Darstellung seine europä­ische Marktführerschaft im vergangenen Jahr weiter gestärkt. Für das laufende Jahr will die Gruppe die bereits kommunizierte und begonnene Expansion in neue Märkte fortsetzen. Dabei soll Promofarma als Sprungbrett dienen. Zunächst liege der Fokus auf Frankreich und Italien. Außerdem wolle die Gruppe das technologische Wissen von Promofarma für den Aufbau einer E-Health-Plattform nutzen und die eigene digitale Transformation ihres Geschäfts vorantreiben. |

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