Wirtschaft

Durchsuchung bei Apobank

Medienbericht: Zusammenhang mit „Cum-Ex-Affäre?“

bro | Ende September hat die Staatsanwaltschaft Köln die Zentrale der Apobank in Düsseldorf durchsucht. Laut dem Finanz-Nachrichtenportal „finanz-szene.de“ könnte dies mit der „Cum-Ex-Affäre“ zu tun haben.

Das Finanz-Portal „finanz-szene.de“ berichtete am vergangenen Dienstag, dass auch die Apobank im Visier der Ermittler wegen einer möglichen „Cum-Ex-Beteiligung“ steht. Dabei wird einigen großen deutschen Banken vorgeworfen, von Steuerschlupflöchern profitiert zu haben. Konkret geht es um das „Dividendenstripping“, d. h. um Aktiengeschäfte rund um den Auszahlungstag einer Dividende. Dabei werden Aktienpakete als Leerverkäufe zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben, damit mehrfach der Anspruch auf Erstattung der Kapitalertragsteuer entsteht, obwohl solche Steuern nie gezahlt wurden.

Die Nachrichtenagentur dpa berichtete kürzlich, dass die Ermittler nach jüngsten Zahlen des Bundesfinanzministeriums inzwischen von 499 Verdachtsfällen mit einem Volumen von 5,5 Mrd. Euro ausgehen. Davon seien bisher 2,4 Mrd. Euro an Kapitalertragsteuer erfolgreich zurückgefordert oder gar nicht erst ausgezahlt worden. Der tatsächliche Steuerschaden liegt Schätzungen zufolge weitaus höher. Im September wurde u. a. die Frankfurter Zentrale der Commerzbank deswegen durchsucht.

Nun also auch die Apobank. Eine Sprecherin erklärte gegenüber DAZ.online: „Wir bestätigen, dass die Staatsanwaltschaft Köln am 25. September 2019 in der Zentrale der Apobank Durchsuchungen vorgenommen hat. Es geht um Geschäftsvorfälle aus den Jahren 2009 und 2010. Die Apobank kooperiert vollumfänglich mit den Behörden, um zur schnellstmöglichen Aufklärung des Sachverhalts beizutragen.“

Weitere Fragen zu diesen Geschäftsvorfällen aus den Jahren 2009 und 2010 und ob die Durchsuchungen wirklich mit der „Cum-Ex-Affäre“ in Verbindung stehen, wollte das Kreditinstitut allerdings nicht beantworten. Auch die Frage nach eventuellen juristischen Verfahren, die nun möglicherweise anstehen oder schon laufen, wollte die Apobank nicht beantworten. Die Staatsanwaltschaft Köln wollte sich laut „finanz-szene.de“ nicht zu weiteren Hintergründen der Ermittlungen äußern. |

Das könnte Sie auch interessieren

Apobank und Avaloq – war die Zusammenarbeit von Anfang an zum Scheitern verurteilt?

Missglückte IT-Migration

Apobank-Umzugschaos dauert an / Unmut bezüglich Kosten für neue IT

500 Millionen Euro oder mehr?

Illegaler Arzneimittelhandel

BKA stellt Beweismittel sicher

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.