Gesundheitspolitik

Apothekertag ohne politische Diskussion

BERLIN (bro) | Zwar kommt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zum Deutschen Apothekertag in Düsseldorf, eine politische Diskussion findet aber nicht statt.

Der Deutsche Apothekertag ist neben dem DAV-Wirtschaftsforum jedes Jahr das politische Highlight für die Apotheker. Denn traditionell ist es so, dass der Bundesgesundheitsminister zu den Apothekern spricht und zusätzlich eine Diskussionsrunde mit den gesundheitspolitischen Spitzen der Bundestagsfraktionen stattfindet. Die Diskussionen ergaben des Öfteren spannende Aussagen: Man denke beispielsweise an die Podiums­diskussion auf dem DAT 2012, als Spahn noch gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion war und den Apothekern mit Blick auf ihre Honorarforderungen erklärte, dass sie es nicht übertreiben sollten. „Sie sollten nicht zu viele Bälle in der Luft haben“, sagte Spahn damals.

Spahn diskutiert am Freitag mit den Apothekern

Immerhin: Der Minister hat sich auch in diesem Jahr wieder angemeldet. Üblicherweise fanden die Grußworte der Minister immer am Tag der Expopharm-Eröffnung statt, also im vergangenen Jahr am Mittwoch. Wegen Spahns Terminplanung wird sein Auftritt nun am Freitagvormittag um 11 Uhr stattfinden. Und: Es wird, wie im vergangenen Jahr, auch wieder eine Diskussion der etwa 300 Delegierten mit Spahn geben, die ABDA-Präsident Friedemann Schmidt moderiert. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr hatte es im Vorfeld des DAT große Aufregung um diese Diskussion gegeben, weil die ABDA erklärt hatte, dass der Terminplan eine Diskussion nicht ­zulasse. Der Minister wollte aber gerne mit den Apothekern ins Gespräch kommen und so fand die Diskussion dann doch statt.

Gesundheitspolitiker der Fraktionen haben keine Zeit

Die andere politische Komponente des DAT, die Podiumsdiskussion mit den Bundestagsabgeordneten, fällt in diesem Jahr aber erneut ins Wasser. In einer Mail an die Kammern und Verbände teilte die ABDA am vergangenen Mittwoch mit, dass es den gesundheitspolitischen Vertretern „mehrerer“ Bundestagsfraktionen leider nicht möglich sei, nach Düsseldorf zu reisen. Denn: In der Woche der Expopharm findet in Berlin eine gut gefüllte Sitzungswoche statt. Die ABDA hatte dies natürlich im Blick und die Diskussionsrunde extra auf den Freitag verlegen wollen – in der Hoffnung, dass die ­Abgeordneten dann vor dem Wochenende noch nach Düsseldorf kommen. Es regnete aber zu viele Absagen. „Unter Würdigung der Gesamtsituation wird deshalb die Diskussionsrunde mit den ­Abgeordneten in diesem Jahr nicht stattfinden“, teilt die ABDA in ihrer Mail daher mit.

Schon im vergangenen Jahr musste die ABDA die traditionelle Diskussionsrunde absagen und organisierte stattdessen ein fachliches Gespräch. Und auch 2017 hatte die ABDA schon mehrere Absagen kassiert: Damals fand die Diskussionsrunde aber trotzdem statt – mit Maria Michalk (CDU) und ­Kathrin Vogler (Linke).

Ansonsten bleibt alles beim Alten: Am Mittwochmorgen, dem 25. September, um 9.30 Uhr wird DAV-Chef Fritz Becker die Expopharm eröffnen. Anschließend gibt es die Grußworte der Vertreter der anderen Verbände. Der DAT 2019 wird dann um 14.00 Uhr von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt eröffnet, der direkt nach der Begrüßung seinen Lagebericht abgibt. Um 16.30 Uhr beginnt die eigentliche Hauptversammlung, die traditionsgemäß mit dem Bericht des ABDA-Hauptgeschäftsführers Dr. Sebastian Schmitz und seiner Diskussion anfängt. |

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