Gesundheitspolitik

Knappe Ressource Arzt

BERLIN (dpa) | Der neue Ärzte­präsident Klaus Reinhardt tritt für eine finanzielle Selbstbeteiligung von Patienten gegen übermäßig häufige Arztbesuche ein.

„Bei mehrfachen und völlig unnötigen Arztbesuchen kann eine moderate wirtschaftliche Beteiligung zu ­einem verantwortungsvolleren Umgang mit unseren knappen Ressourcen im Gesundheitswesen beitragen“, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke Medien­gruppe. So gebe es Menschen, die zwei oder drei Hausärzte hätten und sich regelmäßig eine zweite oder dritte Meinung einholten. „Das geht nicht“, sagte Reinhardt. Der Erstzugang zum Arzt solle immer frei sein. „Aber man muss genauer hinsehen, wer wann und weshalb zum Arzt geht.“ Nicht jeder Besuch beim Arzt sei notwendig und sinnvoll. Wer nicht verant­wortungsvoll mit der Ressource Arzt umgehe, „verbaue ernsthaft erkrankten Menschen den Weg zu ärztlicher Hilfe“. Mit kleinen Geldbeträgen ließe sich das Verhalten der Patienten verändern. Das zeigten Erfahrungen aus anderen Ländern, in denen es eine Selbstbeteiligung gebe. Grundsätzlich funktioniert habe die Praxisgebühr, sie sei aber falsch organisiert gewesen. Die Gebühr von 10 Euro pro Quartal war zwischen 2004 und 2012 erhoben worden. |

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