Wirtschaft

Zur Rose expandiert in Frankreich

Kauf von Plattform Doctipharma ermöglicht Zusammenarbeit mit 100 Partnerapotheken

ts/bro | Die DocMorris-Mutter­gesellschaft Zur Rose hat von der Pariser Lagardère-Gruppe die Onlineplattform Doctipharma erworben. Damit intensiviert der Schweizer Konzern seine Zusammenarbeit mit Vor-Ort-Apotheken.

Der Schweizer Pharmahandels­konzern Zur Rose expandiert weiter in Europa und setzt dabei auch auf die Zusammenarbeit mit Vor-Ort-Apotheken. Nach einer Mitteilung von Zur Rose vertreiben über die Plattform von Doctipharma über 100 Partnerapotheken mehr als 15.000 Gesundheits- und Körperpflegeprodukte, sogenannte Beauty and Personal Care Products (BPC). Doctipharma sei zudem mit der größten Gesundheitsin­formations-Website Frankreichs, Doctissimo, verlinkt, worüber zusätzlicher Traffic generiert werde.

In den kommenden Monaten soll Doctipharma in eine von der spanischen Promofarma entwickelte Marktplatzplattform integriert werden. Auf diese Weise sollen Synergien entstehen. So könnten die Kunden dann auf ein länderübergreifendes Produktangebot zugreifen, während Apotheken Zugang zu neuen Online-Shoppern erhielten. Die spanische Plattform Promofarma hatte Zur Rose bereits im Sommer 2018 erworben. Promofarma funktioniert wie das Plattform-Modell, das derzeit Noweda und Burda sowie die Initiative Pro AvO hierzulande verfolgen: Der Kunde bestellt ein Produkt im Internet, ausgeliefert wird es durch die teilnehmenden Vor-Ort-Apotheken.

Laut Zur Rose vertreibt Promofarma in Spanien mehr als 70.000 BPC-Produkte von rund 5000 verschiedenen Marken, die von knapp 700 Partnern, Apotheken und Pharmaherstellern, bereitgestellt und verschickt werden. Auch in Frankreich und Italien ist die Plattform aber aktiv. Promofarma sei in Südeuropa die führende Plattform im BPC-Segment.

Mit der jetzt übernommenen Doctipharma erreicht Zur Rose nach eigenen Angaben „bereits bei Markteintritt eine starke Wett­bewerbsposition“ in Frankreich. Informationen zum Umsatz von Doctipharma gibt es nicht. Auch zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Nach Informationen des französischen Mediums „Les Echos“ ist Doctipharma in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt tätig. Die Plattform stehe insbesondere in Konkurrenz zu Akteuren wie Pharmamarket und die im Februar von der belgischen Pharmasimple übernommenen 1001 Pharmacies. Ein wesentlicher Wettbewerber sei zudem der Onlineriese Amazon.

Premier Philippe will Regeln beim OTC-Versand lockern

Das auf Handelsthemen spezialisierte französische Medium „LSA Commerce Connecté“ schreibt, dass der Onlinehandel mit rezeptfreien Arzneimitteln in Frankreich zwar seit 2013 grundsätzlich zugelassen sei, nach wie vor aber erheblichen Beschränkungen unterliege. Damit seien derartige französische Plattformen gegenüber ausländischen Wettbewerbern benachteiligt. Am 5. März habe Premierminister Edouard Philippe allerdings mit­geteilt, dass er die Regeln für den Onlineverkauf von Medikamenten in Frankreich lockern wolle, um den Wettbewerb und niedrigere Preise zu fördern. „Onlineverkauf bedeutet mehr Preistransparenz“, sagte er laut „LSA“ und fügte hinzu, dass der elektronische Handel mit Arzneimitteln bislang nur ein Prozent des französischen Marktes ausmache. |

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