Therapien im Gespräch

Von A bis Z

Mikronährstoffe unter der Lupe

du | Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente finden sich in unzähligen Nahrungsergänzungsmitteln und versprechen Hilfe bei unterschiedlichen Problemen. Prof. Dr. Martin Smollich und Dr. Julia Podlogar nehmen sie seit 2017 unter die Lupe. Sie erklären ihre physio­logische Bedeutung, listen die Zufuhrempfehlungen auf, beleuchten die Versorgungssitua­tion und geben wertvolle Beratungshinweise für eine sinnvolle Supplementierung.
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Riboflavin für Alkoholiker. Vitamin B2 (Riboflavin) spielt als Bestandteil der Coenzyme Flavin-Mononucleotid (FMN) und Flavin-Adenin-Dinucleotid (FAD) eine zentrale Rolle in verschiedenen Stoffwechselprozessen. Mangelzustände sind selten; Alkoholabusus und einseitige Ernährung können eine Supplementation erforderlich machen. (DAZ 2, S. 44)

Niacin-Mangel bei Protein-armer Ernährung.Niacin ist an zahlreichen Redoxreaktionen im Energiestoffwechsel beteiligt. Ein Mangel ist selten und kann als Folge einer proteinarmen Ernährung auftreten. Gefährdet sind u. a. Migranten, Senioren und Alkoholkranke. (DAZ 6, S. 28)

Biotin für Schwangere. Biotin fungiert als Cofaktor bei verschiedenen Carboxylierungsreaktionen. Die Versorgungslage ist insgesamt sehr gut; Risikofaktoren für eine Unterversorgung sind unter anderem Schwangerschaft, antikonvulsive Therapien und bestimmte genetische Mutationen. (DAZ 10, S. 40)

Vitamin B6 für Senioren. Vitamin B6 ist in Form von Pyridoxalphosphat (PALP) ein essenzieller Cofaktor vieler Enzyme. Meeresfrüchte, Fleisch, Nüsse und Vollkornprodukte stellen gute Quellen dar. Die Versorgungslage in westlichen Industrieländern ist insgesamt gut, allerdings weisen Senioren und Alkoholkranke ein erhöhtes Risiko für eine Unterversorgung auf. Diese äußert sich u. a. in Neuropathien und Anämien. (DAZ 17, S. 32)

Vitamin-B12-Mangel oft unterschätzt. Vitamin B12 spielt bei grundlegenden Stoffwechselvorgängen im Körper eine entscheidende Rolle, es ist notwendig für die Regeneration der Folsäure und steht in engem Zusammenhang mit der Synthese der Nucleoproteine. Unterversorgung droht vor allem bei Veganern, Senioren und Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen. (DAZ 26, S. 38)

Vitamin C, auch hochdosiert. Aufgrund ihrer reduzierenden Eigenschaften ist Ascorbinsäure an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Vor diesem Hintergrund wird eine Supplementation nicht nur zum Schutz vor Infekten, kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen diskutiert (DAZ 31, S. 34). Auch bei Krebspatienten wird der Nutzen in Form einer hochdosierten Infusionstherapie geprüft und wartet auf Bestätigung. (DAZ 31, S. 38)

Vitamin D für alle? Über kaum ein anderes Vitamin ist in den letzten Jahren so viel publiziert und debattiert worden wie über Vitamin D. Eine Unterversorgung ist weit verbreitet; neben den bekannten Einflüssen auf die Knochengesundheit werden Zusammenhänge unter anderem mit kardiovaskulären Erkrankungen, Krebs und Autoimmunkrankheiten diskutiert. (DAZ 35, S. 28)

Vitamin E bei Demenz? Auf der Suche nach einem wirkungsvollen Schutz vor Krebs wurden große Hoffnungen in die antioxidativen Eigenschaften von Vitamin E gesetzt. Sie wurden jedoch enttäuscht. Möglicherweise lässt sich jedoch das Fortschreiten einer Demenz verlangsamen, die Datenlage ist widersprüchlich. (DAZ 39, S. 60)

Das Koagulationsvitamin. Vitamin K hat seinen festen Platz in der Prophylaxe von Vitamin-K-Mangelblutungen bei Neugeborenen. Diskutiert wird ein Nutzen einer Supplementation zur Atherosklerose- und Frakturprophy­laxe. (DAZ 43, S. 26)

Calcium und Eisen runden das Mikronährstoffjahr 2018 ab. ­(DAZ 47, S. 44; DAZ 51, S. 32) |

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