Therapien im Gespräch

Um den Schlaf gebracht

Eine häufige Nebenwirkung

rr | Die Liste von Arzneimitteln, die den Schlaf stören können, ist so lang, dass sie ein Poster füllt. Ein solches lag in diesem Jahr der DAZ Nr. 46 bei. Schnell in Verdacht geraten zentralnervös wirkende Substanzen, aber auch Antibiotika, Antihypertensiva und Statine sollten nicht als harmlos aus­geklammert werden. Selbst klassische Schmerzmittel, wie Ibuprofen oder Celecoxib, können gemäß Fachinformation häufig, also bei ≤ 1/100 bis < 1/10 Patienten, Schlaflosigkeit auslösen.

Die unerwünschte Arzneimittelwirkung kann zeit- und dosisabhängig (besonders zu Beginn der Therapie) oder von diesen Faktoren komplett unabhängig auftreten. Als besonders gefährdet gelten ältere Menschen. Wurde ein Arzneimittel als Übeltäter identifiziert, kann es einen Versuch wert sein, den Einnahmezeitpunkt auf spätestens 16 Uhr zu legen. Hilft das nicht, sollte eine Dosisreduktion oder sogar ein Wirkstoff-Wechsel erwogen werden.

Die Liste

mit den Arzneistoffen, die den Schlaf stören können, finden DAZ-Abonnenten in DAZ 46.

Schlafstörungen können nicht nur das Ein- und Durchschlafen betreffen, sondern sich in mannigfaltiger Weise äußern. So führt ein abruptes Absetzen von Psychopharmaka häufig zu Albträumen. Für Zähneknirschen können Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI und SNRI) sowie Psychostimulanzien wie Methylphenidat der Auslöser sein. Für das Provozieren eines Restless-Legs-Syndroms (RLS) sind trizyklische Anti­depressiva, Neuroleptika, SSRI, Lithium und Coffein bekannt. Schlafwandeln wird nur selten mit Medikamenten in Verbindung gebracht. Entsprechende Hinweise finden sich für Zopiclon und Zolpidem. (DAZ 46, S. 43) |

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