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Beschäftigungslage auf dem Apothekenmarkt weiter angespannt

bro/ral | Offene Stellen lassen sich in deutschen Apotheken nach wie vor schlecht wieder besetzen. Im Durchschnitt dauert es 40 Prozent länger als in anderen Fachberufen. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat den Apothekerberuf daher zum dritten Mal in Folge als „Engpass­beruf“ eingestuft.

Zweimal jährlich erscheint die „Fachkräfteengpassanalyse“ der BA. Die Pharmazeuten tauchten darin zum ersten Mal im Dezember 2016 auf. Die nun veröffentlichte aktuelle Version bezieht sich auf Arbeitsmarktdaten bis zum Oktober 2017. In der Analyse wertet die BA ihre Arbeitslosenzahlen in Fachkräfte-Berufen der vergangenen sechs Monate aus und listet anschließend auf, in welchen Berufen der Mangel am höchsten ist. Damit ein Beruf offiziell zum Engpassberuf erklärt wird, müssen folgende Kriterien vorliegen: Die Vakanzzeit – also die Zeit, in der Stellen im Durchschnitt unbesetzt blieben – muss 40 Prozent über dem Durchschnitt aller Berufe liegen. Zweitens muss die Relation von Arbeitslosen zu offenen Stellen kleiner als vier sein. Drittens wird die berufsspezifische Arbeitslosenquote gemessen: Diese sagt aus, wie viele Arbeitssuchende es im Verhältnis zu Berufstätigen gibt. Die Quote muss kleiner als 3 Prozent sein, um den Beruf als „Engpassberuf“ oder auch „Mangel­beruf“ zu qualifizieren.

Der Apothekerberuf erfüllt diese Kriterien nun bereits zum dritten Mal in Folge. Im Vergleich zum Sommer 2017 hat sich die Lage im Apothekenmarkt sogar noch leicht verschlechtert. Damals mussten Apotheker im Schnitt 141 Tage lang warten, bis eine offene Stelle besetzt wurde, inzwischen sind es 143 Tage.

Die ABDA hat sich auf eine Nachfrage von DAZ.online bislang nicht zu dem Thema geäußert. Im vergangenen Jahr erklärte die Geschäftsführerin Pharmazie der ABDA, Christiane Eckert-­Lill, dass die Analyse der Bundesagentur lediglich zeige, dass Angebot und Nachfrage im Markt nicht richtig zusammen kämen. Später war von einem „Verteilungsproblem“ die Rede. |

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