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Im nächsten Jahr soll es weitergehen

BAK will Novellierung der Approbationsordnung 2019 aufgreifen

cel/ral | Mit dem Perspektivpapier 2030 sollte eine neue und patientenorientiertere Pharmazie möglich werden. Bereits im September 2014 wurde das beim Deutschen Apothekertag beschlossen. Klar schien damals auch, dass sich das Vorhaben nur mit einer Novellierung der Ausbildung und somit der Approbationsordnung verwirklichen lässt. In trockenen Tüchern ist dieses Vorhaben aber noch lange nicht. Für Magdalene Linz, Kammerpräsidentin Niedersachsens, dauert es zu lange. Bei der Sitzung der Bundesapothekerkammer in der vergangenen Woche forcierte sie das Thema.

Wie ist der Stand bezüglich der Novellierung der Approbationsordnung? Im September 2017 verabschiedete die Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer (BAK) nach zahl­reichen Diskussionen mit Hochschullehrern, der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) und dem Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) den „Kompetenzorientierten Lernzielkatalog Pharmazie – Perspektivpapier (KLP-P) Apotheke 2030“. Er sieht eine Stärkung der Klinischen Pharmazie vor. Allerdings ist er kein Gesetz und daher auch nicht bindend für die Hochschulen.

KLP-P reicht nicht

Der Apothekerkammer Niedersachsen reicht er jedenfalls nicht aus. „Eine Implementierung des KLP-P bei den Universitäten alleine bei der Ausbildung halten wir für nicht hinreichend“, hat Kammerpräsidentin Magdalene Linz gegenüber DAZ.online erklärt. „Vielmehr muss aus unserer Sicht zugleich der Weg der Novellierung der Approbationsordnung beschritten und ein Verordnungsentwurf erarbeitet werden. Dies ist allerdings nicht die Meinung der Kammerpräsidentin allein. „Der gesamte Vorstand der Landesapothekerkammer Niedersachsen steht geschlossen hinter diesem Vorhaben“, betonte Linz. In einem Brief an den Präsidenten der Bundesapothekerkammer, Dr. ­Andreas Kiefer, beantragte die Apo­thekerkammer Niedersachsen, dass die Novellierung der Approbationsordnung als Tagesordnungspunkt in der Sitzung vom 14. November erneut diskutiert wird. Mit Erfolg. DAZ.online hat anschließend mit Magdalene Linz ge­sprochen – wie geht es weiter mit der „neuen“ Approbationsordnung?

Foto: ABDA
Wie geht es mit der Ausbildung weiter? Das könnte sich nächstes Jahr weisen.

Es gibt noch keinen Zeitplan

„Wir haben über den TOP der neuen Approbationsordnung nicht weiter und groß diskutiert“, erklärte Linz. Das klingt nicht sehr hoffnungsvoll – jedoch: „Die BAK greift das Thema im nächsten Jahr auf.“ Genaueres stehe noch nicht fest, auch einen Zeitplan gebe es nicht. Doch die Zeit sei günstig, denn auch die Ärzte feilen an der Novellierung ihrer Approbationsordnung: „Umso wichtiger ist es für Apotheker, keine Zeit zu verlieren, sondern angesichts des Grundkonsenses in der er­forderlichen Interprofessionalisierung, diese Gelegenheit zu nutzen und gleichermaßen die Arbeit an der Approbationsordnung aufzunehmen.“ Auf Länderebene werde die Interprofessionalität in vielen Projekten bereits erfolgreich umgesetzt. So bekommen Pharmaziestudenten der Universität Braunschweig die Möglichkeit durch „Bedsite-Teaching“ Klinische Pharmazie bereits im Studium direkt am Patienten zu leben. „Genau so stelle ich mir das vor“, sagte Linz, „dass so früh wie möglich ein enger Draht zwischen Arzt und angehendem Apotheker entsteht.“

Forderung nach mehr Klinischer Pharmazie

Explizit lobt die Kammerpräsidentin auch die erste gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der ADKA (Bundesverband der Krankenhausapotheker) und AkdÄ (Arzneimittelkommission der Ärzteschaft), bei der unter anderem beispielhaft eine mustergültige Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker bei Stammzelltransplantationen am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf vorgestellt wurde (s. Seite 80). „Da hat man gesehen, was für tolle Partner Arzt und Apotheker sein können“, meinte Linz und betonte weiter: „Es geht nicht ohne Chemie, keine Frage, auch nicht ohne Technologie oder die Pharmazeutische Biologie. Aber der Anteil der Klinischen Pharmazie muss größer werden, dieser reicht noch nicht.“ |

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