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BAH: „Nur so sichern wir die Apotheken“

Gesundheitsminister Spahn soll Koalitionsvertrag umsetzen

eda | Zwei Tage vor der Eröffnung des Deutschen Apothekertages (DAT) in München wandte sich der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e. V. (BAH) in einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Darin forderte Vorstandsvorsitzender Jörg Wieczorek von der Politik, einen Preiswettbewerb bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu verhindern. „Die Gleichpreisigkeit für verschreibungspflichtige Arzneimittel ist absolut notwendig, damit für alle Apotheken, Krankenkassen und Verbraucher dieselben Rahmenbedingungen gelten“, so Wieczorek. Er erwarte, dass sich Gesundheitsminister Spahn beim diesjährigen DAT zu einer möglichen Neuordnung des Honorars sowie zum Umgang mit dem Rx-Versandhandel äußert. Vor einem Beratungshonorar als eigenständige Vergütungskomponente hingegen warnt der BAH. Damit wäre „die Tür zu einem neuen Geschäftsmodell für eine Dienstleistung geöffnet, welche auch Marktteilnehmer außerhalb der Apotheke anbieten könnten“. Bei der Beratung würde es sich um den „Markenkern der Apotheke“ handeln. Die Beratung als eigene Komponente im Honorarsystem berge das Risiko, die Zukunft der Apotheken existenziell zu bedrohen.

Foto: DAZ/Alex Schelbert
Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender des BAH, fordert Gleichpreisigkeit für verschreibungspflichtige Arzneimittel.

Wieczorek kritisiert die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes von 2016, wonach ausländische Arzneimittelversender nicht an die deutsche Arzneimittelpreisbindung gebunden sind. „Gleiche Preise für alle Marktbeteiligten“, fordert der BAH-Vorsitzende und richtet den Appell direkt an Minister Spahn: Dieser solle den entsprechenden Punkt im Koalitionsvertrag umsetzen und sich des Rx-Versandhandelsverbots ernsthaft annehmen. |

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