DAZ aktuell

Gefälschte Verfallsdaten

Schweiz: Alkopharma im Verdacht

eda/bj | Rund 100.000 Ampullen des Zytostatikums Thiotepa sollen mit manipulierten Verfallsdaten in Frankreich und der Schweiz in Verkehr gebracht worden sein. Das Unternehmen Alkopharma soll Berichten zufolge dahinter stecken.
Foto: Fellhauer

In der vergangenen Woche griffen Schweizer Medien das Verfahren des Schweizer Heilmittelinstituts Swissmedic gegen das Unternehmen Alkopharma auf. Die Ermittlungen gegen das Walliser Unternehmen wegen Fälschung des Verfallsdatums auf dem Zytostatikum Thiotepa laufen schon seit mehreren Jahren. Zwischen 2007 und 2011 sollen rund 100.000 Ampullen des onkologischen Präparats mit manipulierten Haltbarkeitsdaten in den Verkehr gebracht worden sein. Mehr als 2000 Packungen landeten in der Schweiz, der größte Teil ging nach Frankreich. Am 31. Mai 2016 kam es vor dem Bezirksgericht Martigny zum Prozess – die Verantwortlichen wurden zu Geldstrafen verurteilt.

Doch nach Auffassung von Swissmedic ist das Urteil zu milde. Nach Angaben der Behörde wurden bei der Bemessung des Strafmaßes nur drei von zehn der betroffenen Chargen berücksichtigt und auch das Patientenrisiko außen vor gelassen: „Das Risiko für die Patienten wurde bei dem Prozess nicht im Strafmaß berücksichtigt, wie auch nicht das gesamte Ausmaß der Fälschung.“ Der Termin bei der nächsten Instanz, dem Kantonsgericht Wallis, soll in Kürze stattfinden. |

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