DAZ aktuell

Einer der größten Lobby-Erfolge

Vzbv zum Rx-Versandverbot-Aus

bro/ral | Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat seinen Jahresbericht 2017 veröffentlicht. Darin bewertet er als einen seiner größten Lobby-Erfolge, dass Ex-Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) mit seinem Gesetzesvorhaben für ein Rx-Versandverbot gescheitert ist.
Foto: Alois Müller
vzbv-Gesundheitsexperte ­Kai-Helge Vogel

Der Positionierung der Verbraucherschützer und Patientenvertreter kommt in der Gesundheitspolitik eine wichtige Bedeutung zu: Der vzbv wird von der Bundesregierung bei wichtigen Gesetzen regelmäßig zur Stellungnahme aufgefordert. Das war auch im vergangenen Jahr der Fall, als Gröhe als Reaktion auf das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung den Rx-Versandhandel per Gesetz verbieten lassen wollte. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt: Das Verbot landete nach einem monatelangen Streit mit der SPD im Koalitionsausschuss und wurde dann verworfen. Vzbv-Gesundheitsexperte Kai-Helge Vogel erklärte schon vorab im DAZ.online-Interview die Position seines Verbandes zum Verbotsgesetz: Aus seiner Sicht sollten ­Patienten weiterhin von Rx-Boni und vom Versand profitieren können.

Vor-Ort-Apotheken hält der vzbv dennoch – insbesondere für die Akutversorgung von Patienten – für eine unverzichtbare Anlaufstelle. Statt den Versandhandel zu verbieten, müssten die vorhandenen Probleme in der Apothekenversorgung gelöst werden, meint der Verband. Der Fokus müsse auf der Stärkung der Apotheken vor Ort unter der Beibehaltung des ergänzenden Versandhandels liegen. Der vzbv wartet hier gespannt auf die weiteren Schritte von­seiten des aktuellen Ministers Jens Spahn. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.