DAZ aktuell

Debatte um Organspende

Widerspruchslösung in der Kritik

ks| Die Zahl der Organspender hat 2017 mit 797 einen Tiefpunkt erreicht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich nun für eine Widerspruchslösung ausgesprochen – und findet damit nicht nur Zuspruch in seiner Fraktion.
Foto: BZgA/Hardy Welsch

Hinter der Widerspruchslösung steckt, dass jeder Bundesbürger automatisch als Organspender gilt, es sei denn, er selbst oder Angehörige widersprechen. Bisher sind Entnahmen in Deutschland nur möglich, wenn der Betroffene zuvor ausdrücklich zustimmt.

Eine solche Neuregelung stelle zwar einen Eingriff des Staates in die Freiheit des Einzelnen dar, sagte Spahn der „Bild“-Zeitung. Doch seien alle ­bisherigen Versuche der Politik, die Zahl der Organspender zu steigern, leider ohne Erfolg geblieben. „Deshalb brauchen wir eine breite gesellschaftliche Debatte über die Widerspruchs­lösung.“ Einen Gesetzentwurf werde er dazu nicht in den Bundestag einbringen, kündigte Spahn an. Er sprach sich zunächst für eine Diskussion zu dem Thema im Bundestag aus.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag, reagierte verärgert.„So geht es nicht. Wir machen unseren eigenen Gesetzentwurf mit einer Debatte kaputt, die viel zu früh kommt“, sagte sie der Stuttgarter Zeitung. Maag warnte, so könnten noch mehr Ängste geweckt und das Vertrauen in die Organspende gemindert werden. |

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