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Fast wie an der Tankstelle

Verbraucherschützer kritisieren häufige Preisänderungen bei Online-Händlern

jb/ral | An der Tankstelle muss man je nach Tageszeit mit unterschied­lichen Benzinpreisen rechnen. Auch Online-Händler – inklusive Versandapotheken – ändern ihre Preise häufig. Verbraucherschützer aus Brandenburg haben die Preisgestaltung genauer unter die Lupe genommen und kritisieren die fehlende Transparenz für die Kunden.

16 Online-Händler haben die Verbraucherschützer der Verbraucherzentrale Brandenburg unter die Lupe genommen. Über einen Zeitraum von fünf Wochen, von 31. Januar bis 5. März 2018, verglichen Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Brandenburg bei 16 Online-Händlern insgesamt 1133 Preise. Unter den Händlern waren Modeversandhäuser oder Elektronikmärkte – und auch drei Versandapotheken: Sanicare, DocMorris und ShopApotheke. Bis auf Letztere verteuerten alle regelmäßig Waren, um sie später wieder billiger anzubieten – und umgekehrt, wie die Verbraucherschützer feststellten. ShopApotheke war der einzige Händler in der ganzen Untersuchung, der keinerlei Preisänderungen vornahm. Jeweils 70 nicht-rezeptpflichtige Artikel je Versandapotheke gingen in die Analyse ein, darunter Trinknahrung, Lutschtabletten gegen Halsschmerzen, Schwangerschaftstests, Calcium-Brausetabletten, Blutdruckmessgeräte und Apotheken­kosmetik.

Bei 87 Prozent der Produkte änderte Sanicare im Untersuchungszeitraum den Preis – das Unternehmen hatte damit den höchsten Anteil dynamisch differenzierter Produktpreise von allen untersuchten Online-Händlern. Bei DocMorris unterlagen 59 Prozent der untersuchten Artikel Schwan­kungen im Untersuchungszeitraum. Damit weist die niederländische Versandapotheke auch im Gesamtvergleich einen hohen Anteil an Produkten mit dynamisch differenzierten Preisen auf.

Die Verbraucherschützer kommen zu dem Schluss, dass Versandapotheken zu den Branchen gehören, in denen es eher häufig zu Preisanpassungen kommt – ebenso wie bei Elektronik, Autoteilen und Mode. Im Bereich Freizeit und Hobby, bei Baumärkten sowie Luxus und Schmuck sei das seltener der Fall, schreiben sie. Ihrer Ansicht nach ist vor diesem Hintergrund für Verbraucher nur schwer abzuschätzen, welcher Preis der eigentlich „verläss­liche“ im Sinne des Wertes eines Produktes ist. |

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