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Schlechte Personalpolitik

Vorwürfe gegen Boots

bro/ral | Die britische Apothekenkette Boots muss sich in Großbritannien derzeit heftige Vorwürfe gefallen lassen. Der Nachrichtensender BBC berichtete letzte Woche über schwierige Personal-Zustände in vielen der etwa 2400 Boots-Filialen. Aufgrund von Überarbeitung der Mitarbeiter soll es zu folgenschweren Abgabefehlern ­gekommen sein.

Die BBC interviewte den ehemaligen Boots-Manager Greg Lawton, der bis 2015 bei der Kette für die Personalplanung zuständig war. Wörtlich gibt Lawton in dem Bericht an, dass ihn die Personalzustände in den Filialen nachts nicht schlafen ließen. Viele Filialleiter, aber auch einfache Angestellte hätten immer wieder angegeben, dass die Personalbestände ein großes Problem seien. In dem Bericht kommen auch Pharmazeuten zu Wort, die anonym über ihre Arbeitsbedingungen bei Boots berichten. „An manchen Tagen konnte man ohne Probleme feststellen, dass das Team kurz vor dem Zusammenbruch stand“, erklärte einer. Ein anderer sagte: „Das Arbeitsaufkommen kann schon rein körperlich nicht sicher umgesetzt werden. Es ist nicht möglich, diese Arbeit entweder mit sehr vielen Überstunden oder gar nach den Schließzeiten zu erledigen.“

Eigenen Angaben zufolge beschäftigt Boots derzeit rund 6700 Apotheker – rein rechnerisch arbeiten in jeder Filiale somit knapp drei Pharmazeuten. Seit Lawtons Ausscheiden habe der Konzern mehr als 430 neue Apotheker eingestellt, heißt es von einem Boots-Sprecher in dem BBC-Bericht. |

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