... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 71.000 Mal Cannabis auf Rezept

bj/ral | Seit gut einem Jahr können Ärzte medizinische Cannabis-Zubereitungen auf Kosten der Krankenkassen verordnen. Anfangs kamen die Rezepte nur schleppend, doch mittlerweile hat die Verordnungsfreudigkeit Fahrt aufgenommen. So haben Apotheken innerhalb von zwölf Monaten nach der Gesetzes­änderung rund 71.000 Cannabis-Zubereitungen abgegeben.

Die genaue Zahl der zulasten der gesetzlichen Krankenkassen abgegebenen Cannabis-Zubereitungen ist aktuellen Zahlen des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) zufolge 70.553. Sie umfasst Cannabis-haltige Zubereitungen und unverarbeitete Cannabisblüten. Die Zahl der zu diesen Zubereitungen gehörenden Rezepte beläuft sich laut DAPI auf 43.516. Dabei wurden nur Verordnungen zulasten der gesetzlichen Krankenkassen berücksichtigt und keine Privatrezepte. Im ersten Quartal nach der Gesetzesänderung zählte das DAPI nur 564 Abgabeeinheiten, im ersten Quartal 2018 dagegen 26.329 Einheiten – das ist eine Steigerung um fast den Faktor 50. Eine mögliche Erklärung für die Zunahme an Rezepten ist, dass die Krankenkassen inzwischen mehr Therapien genehmigen als noch vor einem Jahr. So beträgt derzeit die Genehmigungsquote etwa 60 Prozent. Offenbar besteht sowohl aufseiten der verschreibenden Ärzte und der Kostenträger mehr Erfahrung im Genehmigungsprozess.

Möglicherweise könnten es noch mehr Cannabis-Verordnungen sein, wenn die Liefersituation dies ermöglichen würde. Denn seitdem das Gesetz in Kraft getreten ist, ist die Versorgungssituation angespannt. 

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