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Zweite Rezepturmesse ein voller Erfolg

Westfalen-Lippe: 400 Apotheker und PTA haben Qualität von Rezepturen im Fokus

Kapseln, Cannabis und Coaching: Rund 400 Apotheker/innen und PTA aus ganz Westfalen-Lippe kamen am 24. Juni in die Stadthalle Münster-Hiltrup zur Rezepturmesse, um sich zum Thema „Individual-Rezeptur“ auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Ein breitgefächertes Rahmenprogramm und drei hochkarätige Referenten sorgten dafür, dass auch die zweite Auflage der Veranstaltung zum vollen Erfolg wurde.

„Ganz gleich ob Kapseln für Kleinkinder oder eine vom Hautarzt verordnete Salbe: Es gilt, die Qualität der in den Apotheken hergestellten Rezepturarzneimittel zu sichern und zu verbessern“, erklärte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening in ihrer Begrüßung und zog abschließend ein durchweg positives Fazit: „Die Messe war wieder ein voller Erfolg.“

Programm „RezepturFit“

Die Messe ist Teil des Programms ­„RezepturFit“ der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, das der AKWL-Ausschuss für Qualitätssicherung aus der Taufe gehoben hat. Der Ausschuss-Vorsitzende Professor Klaus Langer stellte die Rolle der Individualrezeptur heraus: „Die Rezeptur ist gerade angesichts der Diskussionen um den Arzneimittel-Versandhandel ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für die Apotheke vor Ort.“ Allein in Westfalen-Lippe würden jedes Jahr „im Durchschnitt 750 Rezepturen pro Apotheke hergestellt“.

Foto: AKWL/Sokolowski
Die Referenten bei der Rezepturmesse (v. l.): Dr. Stefanie Melhorn, Dr. Christian Ude, Prof. Dr. Mona Tawab.

Nach einer erfolgreichen Deutschland-Premiere in 2016 ging die Messe dieses Jahr in die zweite Auflage. Neben einer Fachausstellung rund um das Thema Rezeptur und begleitenden praxisnahen Kurzseminaren wartete die Messe mit drei hochkarätigen Referenten auf: Professorin Mona Abdel-Tawab ist stellvertretende wissenschaftliche Leiterin des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker und sprach über die Qualität von halbfesten Zubereitungen und Kapseln. Dr. Stefanie Melhorn diskutierte in ihrem Vortrag den sinnvollen Einsatz von Rezepturarzneimitteln. Die Mitarbeiterin des Pharmazeutischen Laboratoriums des NRF beim DAC/NRF in der Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker stellte die Bedeutung der Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern bei der Verordnung und Herstellung von Rezepturarzneimitteln heraus. Dr. Christian Ude, Fachapotheker für Arzneimittelinformation, befasste sich in seinem Vortrag mit dem Thema „Cannabis in der Apotheke 2018“ und ging auf die Herstellung von patientenindividuellen Cannabis-Zubereitungen in der Apotheke ein. Diese sei möglich, wenn einige Grundlagen geschaffen und Grundprinzipien im Umgang verstanden werden.

Alle drei Fachvorträge finden sich in komprimierter Form auch im aktuellen Fortbildungsjournal der Apothekerkammer wieder, das zudem mit drei Online-Lernerfolgskontrollen verknüpft ist. Teil von „RezepturFit“ sind unter anderem mehr als 20 dezentral angebotene Rezeptur-Workshops, die Bündelung von Arbeitshilfen für die Apothekenpraxis, aber auch Testkäufe in den Apotheken. Zum Angebot der Rezepturmesse gehörten am Sonntag auch sogenannte Rezeptur-Coaches, bei denen sich die Teilnehmer beraten lassen und Termine für ein Coaching in der Apotheke vereinbaren konnten.

Das Thema Rezeptur zog sich auch durch das Catering-Angebot des Kongresses: Im Foyer der Stadthalle wurden alkoholfreie Cocktails gemixt, Kaffee-Spezialitäten vom Barista kredenzt und mit traditioneller Spachtelmaschine hergestelltes Eis angeboten. |

Quelle: AK Westfalen-Lippe

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