Prisma

Sehr häufiges Saunieren halbiert das Schlaganfallrisiko

Elastischere Gefäße senken den Blutdruck

cae | Finnen, die mindestens jeden zweiten Tag in die Sauna gehen, haben ein um 61% geringeres Schlaganfallrisiko als ihre Landsleute, die sich einmal wöchentlich dem Schwitzbad unterziehen. Dies ergab die Auswertung von Daten der Längsschnittstudie KIHD.
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Manche Finnen gehen jeden Tag in die Sauna – und tun ihrem Kreislauf damit etwas Gutes.

Von 1984 bis 1989 wurden im Osten Finnlands 2682 Männer und Frauen im Alter von 42 bis 60 Jahren für die prospektive Studie Kuopio Ischaemic Heart Disease Risk Factor (KIHD) re­krutiert. Finnische und österreichische Epidemiologen werteten in einer aktuellen Publikation die Daten von 1628 Personen aus, die bei ihrer Re­krutierung 53 bis 74 Jahre alt gewesen waren, regelmäßig die finnische Sauna (trocken, 80 bis 100 °C) besuchten und noch keinen Schlaganfall erlitten hatten, aus. In diesem Kollektiv waren während der nachfolgenden Beobachtungszeit von durchschnittlich 14,9 Jahren 155 Schlaganfälle aufgetreten. Seine Untergliederung in drei Gruppen mit einmaligem, zwei- bis dreimaligem und mindestens viermaligem Saunabesuch pro Woche ergab eine ungleiche Verteilung der Schlagan­fälle. Nachdem die Autoren das Alter und das Geschlecht der Personen in der Auswertung berücksichtigt hatten, konstatierten sie frappierende Unterschiede der Schlaganfallrisiken in den drei Gruppen: Gegenüber den (relativ) seltenen Saunagängern betrug das Risiko in der mittleren Gruppe 84% und bei den sehr häufigen Sauna­gängern sogar nur 39%.

Die Suche nach möglichen Störfak­toren – andere Komponenten des Lebensstils, sozioökonomischer Status u. a. – blieb ergebnislos. Allerdings war die inverse Korrelation zwischen Saunabesuch und hämorrhagischem Insult (Hirnblutung), der insgesamt nur 34-mal im Kollektiv aufgetreten war, geringer als beim ischämischen Schlaganfall.

Als Ursache für das geringere Schlaganfallrisiko der sehr häufigen Saunagänger postulieren die Autoren, dass das Schwitzbad die Elastizität der Gefäße fördert und – nicht nur kurzfristig – den Blutdruck senkt. Zudem stimuliert die Sauna das Immunsystem und vermindert den oxidativen Stress. Eine allgemeine Empfehlung lässt sich aus dieser Studie jedoch nicht ableiten, denn herzkranken Personen kann die Sauna mehr schaden als nützen. |

Quelle

Kunutso SK et al. Sauna bathing reduces the risk of stroke in Finnish men and women: A pro­spective cohort study. Neurology; Epub 2.5.2018

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