Prisma

Bessere Moskitonetze gegen Malaria

Piperonylbutoxid verstärkt die Wirkung der Pyrethroide

cae | Britische Tropenmediziner verbessern durch den Zusatz von Piperonylbutoxid die Wirkung imprägnierter Moskitonetze.

Der Schutz gegen Malaria beruht wesentlich auf der Abwehr der Fiebermücken (Anopheles spp.). Hierfür haben sich insektizide Pyrethroide bewährt, mit denen Moskitonetze imprägniert werden (Long-lasting Insecticidal Nets, LLIN) oder die in Wohnräumen versprüht werden (Indoor Residual Spraying, IRS). Pyrethroide werden zu diesem Zweck auch von der WHO empfohlen. Allein durch LLIN und IRS ist die Anzahl der Malariafälle von 2000 bis 2015 schätzungsweise um 41% gesunken, die Anzahl der Malariatoten sogar um 62%.

Eine zweijährige Feldstudie, die Wissenschaftler der London School of Hygiene & Tropical Medicine in Tansania durchgeführt haben und an der über 15.000 Kinder teilgenommen haben, ergab, dass Piperonylbutoxid als Zusatz zu den Pyrethroiden in den Moskitonetzen (PBO LLIN) wirksamer ist als die herkömmlichen LLIN ohne Zusatz. Und zwar sank dadurch die Prävalenz der Malaria in den beiden Studienjahren um 44% bzw. 33%. Zudem war PBO LLIN allein effektiver als die Kombination von LLIN mit IRS.

Piperonylbutoxid dient in Deutschland als Zusatz zu Pyrethrin- oder Pyrethroid-haltigen Läusemitteln (z. B. Jacutin® Pedicul Spray, Goldgeist® forte). |

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