... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Sieben Jahre Haft

dpa/ks/ral | Der ehemalige Pharma­unternehmer Martin Shkreli muss für sieben Jahre hinter Gitter. Grund dafür ist allerdings nicht die drastische Preiserhöhung für das bei Toxoplasmose eingesetzte Arzneimittel Daraprim®, die Shkreli vorgenommen hatte, sondern es sind krumme Hedgefonds-Geschäfte.

Im Jahr 2015 wurde Martin Shkreli von den Medien als „meistgehasster Mann Amerikas“ betitelt, nachdem bekannt geworden war, dass sein Pharmaunternehmen den Preis für eine Tablette Daraprim® von 13,50 US-Dollar auf 750 US-Dollar erhöht hatte. Doch nicht dafür wurde Shkreli nun zu sieben Jahren Haft sowie zu einer Zahlung von knapp 7,4 Millionen Dollar verurteilt, sondern für Wertpapierbetrug. Shkreli soll den Wert von zwei zuvor von ihm geleiteten Hedgefonds – MSMB Capital Management und MSMB Healthcare Management – durch Aktienmanipulationen aufgebläht haben. Medienberichten zufolge zeigte sich der 34-Jährige im Gerichtssaal reuevoll. „Geld war nie mein Beweggrund. Ich wollte meine Bedeutung und meinen Ruf vergrößern“, zitierte ihn der TV-Sender CNBC. „Ich habe noch Arbeit zu leisten. Ich bin hier wegen meiner groben, dummen, fahrlässigen Fehler bei MSMB.“

Shkrelis Anwalt Ben Brafman kündigte in seinem Schlussplädoyer an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Zugleich räumte er ein: „Es hätte deutlich schlimmer kommen können“, sagte Brafman nach Verkündung des Strafmaßes. „Die Richterin hat ihre Entscheidung gefällt und wir alle müssen damit leben.“ Die Staatsanwaltschaft bezeichnete Shkreli als „Mann, der Verantwortung für sein Handeln übernehmen muss“ und als jemand, der „keinerlei Respekt vor dem Gesetz“ habe. Es sei ein Fehler, den jungen Unternehmer als miss­verstandenes Genie zu sehen. 

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