Prisma

Grippe geht ins Gehirn

Langfristige neurologische Effekte einer Influenza-Infektion

daz | Akute Infektionen mit Influenza-A-Viren gehen häufig mit neurologischen Veränderungen einher. Eine aktuelle Untersuchung an Mäusen zeigt nun, dass es offenbar auch zu langfristigen Schädigungen im Gehirn kommen kann.
Foto: psdesign1 – adobe.stock.com

Die Mäuse wurden mit verschiedenen Subtypen des Influenza-Virus infiziert und ihre kognitive Fähigkeiten sowie die histologischen und biochemischen Effekte im ZNS zu verschiedenen Zeitpunkten untersucht. An Tag 30 nach Infektion wurden ein massiver Verlust an Dornfortsätzen im Bereich des Hippocampus und eine starke Aktivierung der Mikroglia beobachtet. Die Dornfortsätze sind wichtig für die Vernetzung der Neuronen. Die Mikroglia kann als immunologisches Abwehrsystem des Gehirns verstanden werden. Diese Schäden heilten bei Infektion mit den Subtypten H3N2 und H7N7 bis zum 120. Tag nicht voll­ständig aus, und auch weitere neuroinflammatorische Prozesse konnten über diesen langen Zeitraum nachgewiesen werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung könnten dazu beitragen, die lange Rekonvaleszenzzeit mancher Patienten zu erklären. |

Quelle

Hosseini S. Long-term neuroinflammation induced by influenza A virus infection and the impact on hippocampal neuron morphology and function. J Neurosc 2018;27:1740-1717

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