Wirtschaft

Hoffen auf großen Markt

Cannabis-Start-up Farmako will bei Forschung aufholen

ts | Mit der Freigabe von medizinischem Cannabis in Deutschland und anderen europäischen Ländern setzen zunehmend auch Unternehmensgründer auf diesen Geschäftszweig. In Frankfurt wurde vor diesem Hintergrund vor zweieinhalb Monaten die Firma Farmako ins Leben gerufen.

Zwar kann das junge Unternehmen noch keine großen Erfolge vorweisen, dafür haben die Verantwortlichen aber hoch lukrative Märkte und Umsätze im Blick: So soll der deutsche Markt für medizinisches Cannabis von 19,1 Millionen Euro in diesem Jahr auf zirka 200 Millionen Euro 2019 anwachsen. Für 2028, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung, werde hierzulande gar ein Marktvolumen von 7,8 Milliarden Euro für medizinisches Cannabis erwartet, ein Plus von 400 Prozent!

Auch auf europäischer Ebene soll der Markt laut Hochrechnungen regelrecht explodieren. Nach einem Volumen von 59,3 Millionen Euro 2018 könnte dieser bis auf 55,2 Milliarden Euro im Jahr 2028 hochschießen – damit, so Farmako, werde sich der Markt für medizinisches Cannabis in Europa fast um den Faktor 930 vergrößern.

Solche Superlative treiben auch Farmako an, nach Großem zu streben. So hat sich die Firma zum Ziel gesetzt, in jedem europäischen Land mit entsprechender gesetz­licher Grundlage „ein vertikal integrierter Marktführer“ zu werden. Wobei Pressesprecher und Mitgründer Marcus Ewald auf Nachfrage nicht sagen kann, wie man Marktführerschaft genau definiere – „da ist noch Einiges im Fluss“.

Überhaupt ist bei dem Start-up so Manches im Ungefähren: Die Mitarbeiterzahl liege bei „etwa 15“ und ändere sich täglich, Umsatzprognosen für Farmako will Ewald in diesem frühen Stadium nicht nennen, und das „forschende Unternehmen“, das Farmako sei, entpuppt sich auf Nachfrage als Forschung eines Mitarbeiters und Zuarbeit von zwei Assistenten. Das Ziel, „100 Jahre Forschungsrückstand im Bereich von medizinischem Cannabis“ aufzuholen und eines Tages mit eigenen Cannabis-Produkten auf den Markt zu kommen, dürfte sich damit noch etwas hinziehen. Aktuell ist Farmako vor allem ein Händler, der die Blüten bei holländischen und kanadischen Produzenten einkauft und vertreibt. |

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