Wirtschaft

Ocrevus kompensiert Mabthera

Roche mit weiterhin steigendem Umsatz

cel/eda | Trotz der Biosimilar-Konkurrenz ist es Roche gelungen, seinen Umsatz 2018 weiterhin zu steigern – und zwar um 7 Prozent auf 42,08 Milliarden Franken. Das ist vor allem auf innovative Arzneimittel wie Ocrevus® bei multipler Sklerose zurückzuführen.

Im Zeitraum von Januar bis September 2018 stieg der Umsatz des forschenden Schweizer Pharma­unternehmens um 7 Prozent. Wechselkursbereinigt lag dieser Ende September bei 42,08 Milliarden Franken beziehungsweise 36,74 Milliarden Euro. Mit diesen Zahlen befindet sich Roche auf Kurs zu seinem angestrebten Jahresziel – einem Umsatzplus im einstelligen Prozentbereich.

Nicht zuletzt soll der Antikörper Ocrevus® (Ocrelizumab), neben Hemlibra® (Emicizumab-kxwh), Roche zu diesen für den Konzern erfreulichen Zahlen verholfen haben. Ocrelizumab ist – wie Rituximab – ein CD20-Antikörper. Zugelassen ist der humanisierte Antikörper zur Therapie der mul­tiplen Sklerose, und zwar sowohl der häufigeren schubförmigen MS (RMS) als auch der primär progredienten MS (PPMS). Bei dieser Unterform der MS, die zwar nur etwa jeden zehnten Patienten mit der neurodegenerativen Erkrankung betrifft, nehmen die Symptome schleichend zu, einzelne Schübe lassen sich nicht abgrenzen.

Konkurrenz für Mabthera

Vor Ocrelizumab gab es keine zugelassene Therapie für diese Patienten. Bis zur Zulassung wurden PPMS-Patienten off-label mit Rituximab behandelt. Dieser CD20-Antikörper, den Roche unter dem Handelsnamen Mabthera® vertreibt, gibt es mittlerweile auch als Biosimilar. Während Ocrevus® dem Unternehmen einen Umsatz von 1,7 Milliarden Schweizer Franken beschert (+ 238 Prozent), sank der Umsatz von Rituximab um 9 Prozent. Zugelassen in der EU ist Ocrelizumab seit Januar 2018. Erst im August dieses Jahres hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) seine Nutzenbewertung zu Ocrevus® abgeschlossen. Derzeit verhandelt Roche mit dem GKV-Spitzenverband über einen Erstattungspreis. |

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