Wirtschaft

Humira®-Patent vor Ablauf

Biosimilars stehen schon in den Startlöchern

bj | Zahlreiche Hersteller von Biosimilars warten schon darauf: In der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober läuft das Patent für AbbVies Blockbuster Humira® (Adalimumab) in Europa ab.

Das Immunsuppressivum Humira®, ein humaner monoklonaler Antikörper, ist das umsatzstärkste Produkt in Deutschland und weltweit. Laut GKV-Spitzenverband kostete es die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2017 rund eine Milliarde Euro. Zum Vergleich: Für Generika, die derzeit 80 Prozent der Arzneimittelversorgung abdecken, geben die Kassen pro Jahr etwa zwei Milliarden Euro aus. Weltweit wurden 2017 15 Milliarden Dollar mit Humira® umgesetzt.

Diese Umsatzgrößenordnung macht den Humira-Markt hoch­attraktiv für Nachahmer. Fünf Firmen haben nach Informationen der europäischen Arzneimittel­behörde EMA bereits Zulassungen für Adalimumab-Präparate erhalten: Mylan für Hulio®, Amgen für Amgevita® und Solymbic®, Boehringer Ingelheim für Cytelzo®, Samsung Bioepsis/Biogen für Imraldi® sowie Sandoz/Hexal für Halimatoz®, Hefiya® und Hyrimoz®. Dabei wollen Sandoz und Amgen mehrere untereinander identische Adalimumab-Biopharmazeutika mit unterschiedlichen Anwendungsgebieten auf den Markt bringen. Weitere Pharmaunter­nehmen, darunter Fresenius Kabi und Pfizer, planen ebenfalls, ihren Hut in den Ring zu werfen.

Rabattverträge sollen Umsätze für Abbvie sichern

Ab November könnten somit die ersten Adalimumab-Biosimilars in der Taxe zu finden sein. Die Listenpreise sind derzeit noch nicht bekannt. Um sich einen Teil der Umsätze weiterhin zu sichern, hat AbbVie mit zahlreichen Kassen Rabattvereinbarungen getroffen.

Humira wurde in Europa 2003 zugelassen und verfügt über ein großes Indikationsspektrum; eingesetzt wird es u. a. bei rheumatoider Arthritis, Plaque-Psoriasis und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. |

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