Wirtschaft

Kippels: Höhere Transportanforderungen für Versender

CDU-Politiker besucht Noweda-Niederlassung in Frechen

BERLIN (bro) | Anlässlich seines Besuchs bei der Noweda-Niederlassung im nordrhein-westfä­lischen Frechen forderte der CDU-Gesundheitspolitiker Georg Kippels, dass für die Versender ebenso hohe Transport-Anforderungen gelten müssten wie für den pharmazeutischen Großhandel.

Georg Kippels sitzt seit 2013 für die CDU im Bundestag und ist seither Mitglied im Ausschuss für Zusammenarbeit und Entwicklung. Als der heutige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn 2015 die Gesundheitspolitik in Richtung ­Finanzministerium verließ, übernahm Kippels zusätzlich dessen Platz im Gesundheitsausschuss.

Ein Gesprächsthema zwischen Kippels und Noweda-Chef Michael P. Kuck soll die von der Genossenschaft erstellte und inzwischen veröffentlichte Studie zur Versorgungsqualität im Versandhandel gewesen sein. Diese zeigte, dass mehrere Versandhändler Mängel bei der pharmazeutischen Beratung und bei der Auslieferung kühlpflichtiger Arzneimittel aufwiesen. Die Bestellung eines kühlpflichtigen beziehungsweise kühlkettenpflichtigen Arzneimittels konnte nicht bei allen Versendern durchgeführt werden, da manche Anbieter grundsätzlich keine Kühlwaren im Sortiment haben oder verschicken. Einige Kühllieferungen wurden darüber hinaus nicht persönlich zugestellt, beim Nachbarn abgegeben oder auf der Terrasse abgelegt, ohne eine entsprechende Information im Briefkasten zu hinterlassen.

Foto: Noweda
Sprachen über Mängel bei Versendern: Noweda-Chef Dr. Michael P. Kuck, CDU-Politiker Dr. Georg Kippels und Jana Ehmer (Niederlassungsleiterin Noweda Frechen) (v. l.)

Laut Noweda-Mitteilung soll Kuck auch gegenüber Kippels nochmals auf die Studienergebnisse hingewiesen haben: „Für uns ist es unverständlich, dass der Arzneimittel-Versandhandel angesichts dieser eklatanten Sicherheitslücken auch bei den Anforderungen an einen ordnungsgemäßen Transport noch zusätzlich bevorteilt wird“, erklärte der Großhandelschef.

Bei dem CDU-Politiker stößt er damit offenbar auf offene Ohren. Kippels teilte nach dem Treffen in Frechen mit: „Der Schutz der Patienten muss bei der Arzneimittelversorgung an allererster Stelle stehen. Dabei ist ohne Belang, ob ein Medikament über den pharmazeutischen Großhandel und die Vor-Ort-Apotheke an den Patienten gelangt oder ob der Patient sein Arzneimittel von einer Versandapotheke erhält. In beiden Fällen muss sichergestellt sein, dass das Medikament auf dem Transportweg keinen Schaden nimmt. Insofern ist es nicht nachvollziehbar, dass Online-Apotheken im Gegensatz zum Großhandel nicht den strengen GDP-Anforderungen zur Auslieferung von Arzneimitteln unterliegen. Hier steht die Gesundheit des Patienten auf dem Spiel, daher gehört diese Ungleichbehandlung unbedingt auf die politische Agenda.“

Laut Noweda-Mitteilung informierte sich der CDU-Politiker auch über die neue Kampagne der Genossenschaft. Die Noweda hatte kürzlich mitgeteilt, dass man im „Focus“ eine PR-Kampagne gestartet habe, in der es darum geht, dass statistisch gesehen alle 38 Stunden in Deutschland eine Apotheke schließt. „Es ist wichtig, dass die Menschen wissen, wie bedeutend die Vor-Ort-Apotheken für die Versorgung sind“, sagte Kippels dazu.

Darüber hinaus ging es auch um die Rolle des Großhandels für die flächendeckende Arzneimittelversorgung. Noweda-Chef Kuck sagte dazu: „Ohne den pharmazeutischen Großhandel gibt es keine flächendeckende Versorgung in Deutschland. Diese wichtige Aufgabe wird uns jedoch immer schwerer gemacht, durch immer höhere Auflagen der Bürokratie und die Anforderungen, die Großprojekte wie die GDP oder securPharm an uns stellen. Gleichzeitig sinken die Margen, nicht zuletzt durch den starken Anstieg hochpreisiger Medikamente. Vieles konnten wir in den letzten Jahren über ein striktes Kostenmanagement ausgleichen. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo die Politik über eine Erhöhung der Großhandelsvergütung nachdenken muss, wenn es die Versorgungsleistungen des pharmazeutischen Großhandels auch zukünftig in der gewohnten Qualität geben soll.“ |

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