Wirtschaft

Shop Apotheke verdoppelt Umsatz

Tiefrote Zahlen dank hoher Vertriebs- und Verwaltungskosten / Weitere Zukäufe geplant

ts | Während die niederländische Shop Apotheke Europe ihren Umsatz im ersten Halbjahr verdoppeln konnte, rutschte sie mit ihrem Ergebnis weiter in die tiefroten Zahlen. Dennoch sind weitere Zukäufe geplant.

Nach Mitteilung der Shop Apotheke wuchs der Umsatz im ersten Halbjahr 2018 gegenüber der Vorjahreszeit um 103 Prozent auf 257,2 Mio. Euro. In Deutschland, dem wichtigsten Markt für das Unternehmen, kletterte der Erlös gar um 120 Prozent auf 202 Mio. Euro. Die Anzahl aktiver Kunden stieg um 27 Prozent auf 2,8 Millionen, und auch die sogenannte Ebitda-Marge, die ausdrückt, wieviel der Konzern mit jedem umgesetzten Euro verdient, verbesserte sich: von minus 3,9 Prozent auf minus 2,7 Prozent. Im Klartext: Das Unternehmen machte im ersten Halbjahr bei jedem Geschäft etwas weniger Verlust als noch in den ersten sechs Monaten 2017.

Allerdings operiert die Shop Apotheke unter dem Strich nach wie vor – und stärker als zuvor – tief in den roten Zahlen. Denn das betriebliche Ergebnis (Ebit), eine wesentliche Kennziffer in der Gewinn- und Verlustrechnung, fiel mit minus 13,4 Mio. Euro im ersten Halbjahr nahezu doppelt so schlecht aus wie ein Jahr zuvor mit 7,1 Mio. Euro. Das Netto- oder Periodenergebnis lag nach den ersten sechs Monaten mit fast minus 15 Mio. Euro sogar noch niedriger. Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug das Periodenergebnis Ende Juni minus 8,1 Mio. Euro. Eine wesentliche Ursache dafür liegt in einer starken Zunahme der Vertriebs- und Verwaltungskosten, die sich zusammen auf fast 60 Mio. Euro summierten.

Umsatzzuwachs durch Zukäufe

Zu berücksichtigen ist auch, dass ein bedeutender Teil des Umsatzwachstums auf Zukäufe zurückgeht, insbesondere auf die erstmalige vollständige Konsolidierung der im November 2017 akquirierten Europa Apotheek. Die hatte es nach früheren Angaben auf einen Jahresumsatz von immerhin 144 Mio. Euro gebracht, der nun anteilig für die ersten sechs Monate im Konzernerlös enthalten ist. Da sich mit der Übernahme der Europa Apotheek auch der Anteil rezeptpflichtiger Medikamente im Gesamtsortiment erhöhte, ging die Bruttomarge auf Konzernebene um 3,5 Prozentpunkte auf 18,0 Prozent zurück. Dies ist ein Hinweis darauf, dass mit Rx-Arzneimitteln weniger Geld zu verdienen ist als mit rezeptfreien Produkten.

Kräftig aufwärts ging es in der Berichtszeit mit der Anzahl der Bestellungen. Die kletterten nach Unternehmensangaben gegenüber der Vorjahresperiode um 45 Prozent auf vier Millionen, begleitet von einem Anstieg des durchschnittlichen Warenkorbs um rund 41 Prozent von 52,70 Euro im ersten Halbjahr 2017 auf 74,18 Euro im ersten Halbjahr 2018. Shop Apotheke Europe sieht sich damit nicht nur als die führende Onlinepräsenz Kontinentaleuropas, sondern auch als die am stärksten wachsende.

Für das Gesamtjahr 2018 erwartet der Vorstand einen Umsatz zwischen 540 und 570 Mio. Euro, einhergehend mit einer signifikanten Ergebnisverbesserung. In einem Interview mit dem Börsenmagazin „Der Aktionär“ hatte Finanzvorstand Ulrich Wandel kürzlich einen Umsatz von 1 Milliarde Euro als das nächste große Ziel definiert. Nach dem Zukauf des Berliner Ernährungsspezialisten Nu3 GmbH sind auch im OTC-Bereich weitere Zukäufe geplant. |

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