Wirtschaft

Nur eine kleine Dividende

Stada-Aktionäre sind wütend

eda | Bei der Aktionärsversammlung des hessischen Arzneimittelherstellers Stada am letzten Mittwoch wurde bekanntgegeben, dass es für das vergangene Geschäftsjahr nur eine Dividende von 11 Cent je Aktie gibt statt 72 Cent wie im Vorjahr.

Vor zwei Jahren kam es bei der Stada-Aktionärsversammlung noch zu einem offenen Machtkampf einflussreicher Aktionäre. Diesmal ging es deutlich ruhiger zu, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Das liegt insbesondere daran, dass vor allem die Mehrheitsaktionäre Bain und Cinven mit ihren Vertretern im Aufsichtsrat den Unternehmenskurs und Personalentscheidungen steuern können. So wurde durch ihre Unterstützung der Aufsichtsratschef Günter von Au am Mittwoch wiedergewählt. Im Hinblick auf die Besetzung des Vorstandes steht dagegen noch ein personeller Wechsel aus: Nach vier Vorstandschefs in rund zwei Jahren folgt im September mit Peter Goldschmidt der fünfte. Zu den Turbulenzen in den letzten Jahren gehörten vor allem die unter dem langjährigen CEO Hartmut Retzlaff angeblich abgeschlossenen Beraterverträge ohne Gegenleistungen, Verstöße gegen Dienstvorschriften und hochpreisige Geschenke aus dem firmeneigenen Fuhrpark an externe Berater. Der amtierende Vorstandschef Claudio Albrecht widerlegte diese Anschuldigungen jetzt aber. Untersuchungsberichte hätten ergeben, dass sich keine Hinweise auf Betrugsdelikte, Geheimnisverrat, Insiderhandel oder Korruption bestätigt haben. Für Ärger sorgten Aufsichtsrat und Vorstand auf der Sitzung aber dennoch, als sie verkündeten, dass es für das vergangene Geschäftsjahr nur eine Dividende von 0,11 Cent je Aktie gibt, nach 72 Cent im Vorjahr. Albrecht begründete die Kürzungen mit Investitionen in das Unternehmenswachstum. |

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