Gesundheitspolitik

Fernbehandlung ohne Apotheker

BAK-Präsident Kiefer sieht keinen Änderungsbedarf

TRAUNSTEIN (cha) | Erst kürzlich hat der Deutsche Ärztetag der ausschließlichen Fernbehandlung den Weg geebnet. Nun hat Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, darauf hingewiesen, dass sich dadurch für die Apotheker nichts ändere.

„Die beste Art der Gesundheitsversorgung ist und bleibt persönlich und unmittelbar – auch in den öffentlichen Apotheken. Daran ändert auch der Beschluss des Deutschen Ärztetags zum Fernbehandlungsverbot nichts“, so Kiefer in einer Pressemeldung, die anlässlich des in der vergangenen Woche abgehaltenen Fortbildungskongresses pharmacon in Meran verbreitet wurde. Weiter heißt es: „Weil nach ausschließlicher Fernbehandlung auch nach Vorstellung der Bundesärztekammer keine Rezepte ausgestellt werden dürfen, ändert sich für Apotheken nichts. Darüber hinaus zeigt sich die Überlegenheit der unmittelbaren und persönlichen Versorgung durch wohnortnahe Apotheken auch im Alltag.“

Ärztetag: BÄK-Vorstand entscheidet über Rezepte

Allerdings entspricht es nicht den Tatsachen, dass die Bundesärztekammer sich gegen das Ausstellen von Rezepten bei der ausschließ­lichen Fernbehandlung ausgesprochen hat. Beim 121. Deutschen Ärztetag, der im Mai in Erfurt stattfand, gab es diesbezüglich heftige Diskussionen. Nach einem Bericht des Ärzteblatts lehnte eine Mehrheit der Delegierten zunächst das Ausstellen von Rezepten bei ausschließlicher Fernbehandlung ab. Mit der Begründung, dass Fernbehandlung ohne Möglichkeit der Therapie „eine Rolle rückwärts“ sei, und unter Verweis auf Modellprojekte in Baden-Württemberg wurde jedoch eine erneute Lesung des Antrags herbeigeführt. Schließlich wurde der Antrag an den Vorstand überwiesen. Dieser tritt erstmals wieder am kommenden Donnerstag zusammen und frühestens dann könnte er über das Ausstellen von Rezepten bei einer Fernbehandlung beraten. |

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