Gesundheitspolitik

Scholz folgt auf Klämbt

Eine Ära endet nach 36 Jahren / Apothekerkammer Bremen wählt neuen Präsidenten

BREMEN (tmb) | Bei der Apothekerkammer Bremen endete mit der Kammerversammlung am 19. März eine Ära. Nach 36 Jahren als Kammerpräsident kandidierte Dr. Richard Klämbt nicht mehr für dieses Amt. Zu seinem Nachfolger wählte die Kammerversammlung Klaus Scholz, den bisherigen Vizepräsidenten. Die AZ sprach mit Scholz über die Schwerpunkte seiner Arbeit.
Foto: AZ/tmb
Vom Vize zum neuen Kammer­präsidenten: Klaus Scholz.

Im Stadtstaat Bremen bilden alle anwesenden Kammermitglieder die Kammerversammlung und wählen die Vorstandsmitglieder. Bei dieser Wahl bewarb sich Scholz als einziger Kandidat um das Präsidentenamt und erhielt 72 von 74 Stimmen. Er gehört dem Kammervorstand seit 2006 an und ist seit 2011 Vizepräsident der Kammer.

Der 75-jährige Klämbt trat als einziger Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten an, erklärte jedoch, er stehe dafür nur etwa zwei Jahre zur Verfügung. Nach seiner Wahl zum Vizepräsidenten forderte Klämbt die jüngeren Vorstandsmitglieder auf, sich aktiv einzubringen und die Kammer auch auf der Bundesebene zu vertreten.

Dennoch stehen die Signale in ­Bremen auf Kontinuität. Der neue Kammerpräsident Scholz dankte seinem Vorgänger für sein jahrzehntelanges Engagement und erklärte: „Ich möchte seine Arbeit fortsetzen.“ Der 63-jährige Scholz betreibt gemeinsam mit seinem Sohn und einem weiteren Kollegen einen Filialverbund mit vier Apotheken als OHG. In einer dieser Apotheken werden auch Zytostatikazubereitungen und weitere Produkte der Spezialversorgung hergestellt. Scholz ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie und trägt die Zusatzbezeichnung Onkologische Pharmazie.

Gegenüber der AZ erklärte Scholz, für ihn sei die Qualität der pharmazeutischen Arbeit besonders wichtig, sowohl in der Beratung als auch bei der Herstellung. Er wolle sich außerdem um den Nachwuchs kümmern und die Kommunikation mit allen Kammerangehörigen verbessern. Auf der Bundesebene suche eine kleine Kammer stets nach Allianzen. Besonders wichtige Themen für die Zukunft sieht Scholz im Rx-Versandverbot und in der Honorierung.

Kommunikation und AMTS

Bereits als Vizepräsident habe er ein Projekt in Bremen vorangetrieben, das er gerne fortführen möchte. Dabei würden fünf Studentinnen der Gesundheitsökonomie die Probleme in der Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern untersuchen und Ansätze zur ­Verbesserung entwickeln. Scholz betonte, dass die wichtigen Bemühungen um die Arzneimitteltherapiesicherheit nur gelingen könnten, wenn die Apotheker mit den Ärzten in geeigneter Weise kommunizieren könnten.

Als ein mögliches Problem zwischen Ärzten und Apothekern nannte Scholz widersprüchliche Aussagen in unterschiedlichen Datenbanken. Um die Qualität der Zusammenarbeit zu verbessern, könnten gemeinsame Veranstaltungen mit Ärzten hilfreich sein, erklärte Scholz gegenüber der AZ. |

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