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Für faire Wettbewerbsbedingungen

MdB Willsch besucht Apotheke im Rheingau

cae | Anfang Dezember besuchte MdB Klaus-Peter Willsch (CDU) die Adler-Apotheke in Oestrich (Rheingau), um sich über die Auswirkungen und Folgen des EuGH-Urteiles zu informieren. Dort war auch Bürgermeister Michael Heil (CDU) anwesend.

Während eines Rundgangs erläuterte Apothekerin Almut Hammer die vielfältigen Aufgaben in einer Apotheke, z. B. die Prüfung von Ausgangsstoffen im Labor, die individuelle Herstellung von Medikamenten, die schnelle Beschaffung von stark wirksamen Schmerzmitteln und die umfangreichen Dokumentationen all dieser Vorgänge sowie den Nacht- und Notdienst.

Zur Arzneimittelabgabe erläuterte sie: „Ständig wechselnde Rabattverträge der Krankenkassen, Importquoten, unklare Verordnungen, Wechselwirkungen usw. und die individuellen Bedürfnisse unserer Patienten müssen in Einklang gebracht werden. Dabei hilft uns unser hochmodernes Computersystem.“ Sie betonte die individuelle Beratung, die auch für Chroniker wichtig ist. „Pharmazie ist eben mehr als nur Päckchen packen,“ resümierte Hammer.

Rx-Versandhandelsverbot als einzige Lösung

Die Apothekenleiterin Claudia Schmidt-Schließmann sieht sowohl die Versorgungsqualität als auch die menschliche Komponente der Arbeit gefährdet, wenn bei der Arzneimittelabgabe nur noch der Preis zählt. „Oft sind wir auch erster Ansprechpartner in schwierigen Lebenssituationen und müssen auch mal trösten oder umarmen. Wie will man das in Honorare fassen?“

In einem lebhaften und intensiven Gespräch beantworteten beide Apothekerinnen Fragen zur Apothekenstruktur und diskutierten mögliche Lösungen der Probleme. Den Versandhandel an sich sehen sie nicht als Problem, „sofern er zu gleichen Bedingungen agieren muss wie wir. Das jedoch ist nach dem EuGH-Urteil nicht mehr gegeben. Man kann uns nicht alle kostenintensiven Pflichten auferlegen, und der europäische Versandhändler pickt sich nur die Rosinen heraus.“ Ihrer Meinung nach kann nur das Verbot des Versandhandels mit Rx-Arzneimitteln das sichere und qualitativ hochwertige System der flächendeckenden Versorgung mit Arzneimitteln aufrecht­erhalten.

Willsch fasste seine Eindrücke so zusammen: „Eine Reaktion des nationalen Gesetzgebers auf die Rechtsprechung des EuGH steht in dieser Legislaturperiode an. Die Gewährleistung fairer Wettbewerbsbedingungen muss dabei im Vordergrund stehen. Das Team der Adler-Apotheke gewährleistet wie viele andere Apotheken in meinem Wahlkreis einen wichtigen Beitrag zur schnellen, sicheren und zuverlässigen Versorgung der Menschen mit Medikamenten in der Fläche. Es müssen aber stets auch Innovationen möglich bleiben.“ |

Quelle: Almut Hammer, Oestrich-Winkel

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