DAZ aktuell

Der Staat ist gefordert

Stellungnahme des VdPP zum Zyto-Skandal

vdpp/ral | Der „Bottroper Fall“ hat in den vergangenen Wochen zu einem großen Medienecho geführt. Nun hat sich auch der Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten zu Wort gemeldet. In einer Stellungnahme fordert der VdPP eine staatliche Überwachung unter demokratischer Kontrolle.

Arzneimittel müssen sicher sein, stellt der VdPP zu Beginn seiner Stellungnahme klar. Der Staat habe dabei die Aufgabe, die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um die für die Überwachung zuständigen Behörden in die Lage zu versetzen, wirksame Kontrollen bei den Herstellern und Vertreibern der Arzneimittel durchführen zu können. Der Bottroper Fall wäre aus Sicht des VdPP verhinderbar gewesen – allerdings nicht mit den derzeitigen Strukturen. Um die Situation künftig zu verbessern, brauche es eine breite Diskussion darüber, was getan werden kann und muss.

Patientenschutz hat Priorität

Aus Sicht des VdPP sind folgende Eckpunkte wesentlich:

  • Arzneimittel- und Apothekenüberwachung ist staatliche Aufgabe und muss von staatlichen Stellen durchgeführt werden. Die heute ­teilweise stattfindende Überwachung durch Apothekerkammern ist zu hinter­fragen.
  • Arzneimittel- und Apothekenüberwachung ist eine wesentliche Aufgabe staatlicher Daseinsfürsorge. Die Bürger haben ein Recht zu erfahren, wie und mit welchen Ressourcen welche Ergebnisse erzielt werden. Es muss aber auch deutlich kommuniziert werden, was heute durch die Arzneimittel- und Apothekenüberwachung möglich ist.
  • Patientenschutz hat höchste Priorität. Mitarbeitende, die in der Patientenversorgung tätig sind und Missstände sehen, müssen sich an eine Vertrauensstelle wenden können. Arbeitsrechtlicher Schutz ist zumindest dann zu gewährleisten, wenn diese Hinweise zur Aufdeckung illegaler Praktiken geführt haben. |

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