Arzneimittel und Therapie

MTX-Pause nach Grippe-Impfung

Zwei Wochen Abstand für Rheumatiker

Eine zweiwöchige Pause in der Methotrexat-Therapie nach der Grippe-Impfung scheint die Effektivität zu erhöhen. In einer Studie zeigten Patienten mit rheumatoider Arthritis nach der Pause häufiger eine höhere Seroprotektionsrate sowie einen höheren Antikörpertiter als die Kontrolle. Die Krankheitsaktivität war in beiden Gruppen gleich.
Foto: Gina Sanders – stock.adobe.com

Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, die zwar vorrangig die Gelenke betrifft, aber auch zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führt. Auch wegen der häufigen Behandlung mit Immunsuppressiva ist ein effektiver Impfschutz bei Patienten mit rheumatoider Arthritis besonders wichtig. Auf dem Treffen des American College of Rheumatology wurden Ergebnisse einer südkoreanischen Studie mit über 300 Patienten rheumatoider Arthritis zur Grippe-Impfung unter Methotrexat-Therapie vorgestellt. Es zeigte sich, dass eine zweiwöchige Methotrexat-Pause nach der Grippe-Impfung die Effektivität erhöhen kann. So war bei 75,5% der untersuchten Patienten, die eine Therapiepause einlegten, vier Wochen nach der Impfung eine zufriedenstellende Immunantwort, aber nur 54,5% der Kontrolle, die Methotrexat im gewohnten Intervall bekam. Die Seroprotektionsrate und der Antikörpertiter waren für alle vier Antigene der quadrivalenten Impfung höher als in der Kontroll-Gruppe. Dagegen war die Krankheitsaktivität in beiden Gruppen gleich. Da diese Parameter aber keinen besseren Infektionsschutz garantieren, sind weitere längerfristige Untersuchungen nötig. Die Ergebnisse legen aber nahe, dass ein Aussetzen der Methotrexat-Therapie eine Option für immunologisch belastende Situationen wie Infektionen oder Operationen sein kann. |

Quelle

Methotrexate Drug Holiday Improves Flu Vaccine Efficacy in Rheumatoid Arthritis Patients, ACR/ARHP Annual Meeting, 4. November 2017

Apothekerin Sarah Katzemich

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