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Zytokin GDF15 lässt Mäuse und Affen abspecken

cae | Das von adipösen Tieren synthetisierte Protein GDF15 hemmt merklich den Appetit, wenn seine Konzentration durch Überexpres­sion oder durch Applikation erhöht wird. Was bei Mäusen und Affen wirkt, könnte auch für Menschen interessant werden.

Der growth differentiation factor GDF15 gehört zur TGF-β-Superfamilie und ist einer der zahlreichen Botenstoffe, die an der Regulation von Ap­petit, Sättigung und Körpergewicht im Hypothalamus beteiligt sind (Darm-Hirn-Achse). Gentechnisch veränderte Mäuse, die kein GDF15 synthetisieren, werden adipös. Andererseits werden nicht nur Mäuse, sondern auch Javaneraffen (Macaca fascicularis syn. Cynomolgus), bei denen der GDF15-Spiegel künstlich erhöht wird, wieder schlanker, indem sie weniger Nahrung aufnehmen und die Entleerung des Magens verzögert wird. Zudem sinken bei den behandelten Tieren die erhöhten Triglycerid-, Cholesterol- und Blutzuckerspiegel. Wissenschaftler der Firma Amgen in San Francisco haben diese Erkenntnisse experimentell gewonnen und versuchen, sie für die Arzneimittelentwicklung nutzbar zu machen. Da GDF15 eine sehr kurze Halbwertszeit aufweist, haben sie es mit dem Fc-Segment von Antikörpern fusioniert, sodass es nur noch einmal wöchentlich injiziert werden muss. |

Quelle

Xiong Y et al. Long-acting MIC-1/GDF15 molecules to treat obesity: Evidence from mice to monkeys. Sci Transl Med 2017;9(412):eaan8732

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