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Aktionswoche gegen Arzneimittelfälschungen

In der Woche vom 12. bis 19. September 2017 haben die deutschen Zoll- und Polizeibehörden insgesamt 961 ausländische Brief- und Paketsendungen mit rund 67.900 Tabletten, Kapseln und Ampullen aus dem Verkehr gezogen. Zu 45% handelte es sich um Potenzmittel. Neben Schlankheits- und verbotenen Nahrungsergänzungsmitteln fanden die Beamten aber auch Beruhigungs- und Schmerzmittel. Ein Großteil der Sendungen stammte aus Indien, aber auch aus China, Polen, Russland und Thailand, hieß es. Die Aktion war Bestandteil der 10. Operation Pangea – einer internationalen Aktion gegen den Handel mit gefälschten und illegalen Arzneimitteln im Internet. Insgesamt beteiligten sich über 100 Staaten sowie die Weltzollorganisation, Europol, die Pharmaunternehmen und internationale Zahlungs- und Zustellungsdienstleister.

Australien: Sildenafil-OTC-Switch vor dem Aus

In Australien erweist sich das Ringen um die Freigabe von PDE-5-Hemmern zur Selbstmedikation als zäh. Das für die Klassifizierung von Arzneimitteln bei der Abgabe zuständige Gremium – das Advisory Committee on Medicines Scheduling – hat nun nach einer Anhörung Bedenken geltend gemacht. Unter anderem, dass „erektile Dysfunktion“ als Marker für den Zustand der Blutgefäße in anderen Teilen des kardiovaskulären Systems angesehen werden könne, die sorgfältig untersucht werden müssten. Das Komitee hatte sich bereits Ende März 2017 gegen den Switch von Vardenafil ausgesprochen und seinerzeit festgestellt, dass Vardenafil zwar ein gutes toxikologisches Profil habe und gut verträglich sei, dass die Störung jedoch zunächst von einem Arzt beurteilt werden solle. Bislang ist Sildenafil nur in Neuseeland und Polen ohne Rezept zu bekommen.

Länder beraten kosten­lose Verhütung für Arme

Niedersachsen und Bremen setzen sich dafür ein, dass alle Frauen gleichberechtigt Zugang zu Verhütungsmitteln haben. Die beiden Länder haben deshalb am 22. September einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, der eine bundeseinheitliche Regelung zur Kostenübernahme von Verhütungsmitteln für Frauen mit geringem Einkommen fordert. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung in die zuständigen Ausschüsse überwiesen. ­Sobald diese ihr Votum an das Plenum erarbeitet haben, wird entschieden, wie weiter verfahren wird.

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