DAZ aktuell

„Homöopathie ist gewünscht“

Barmer-Chef im Interview

jb/ms | Barmer-Chef Christoph Straub spricht sich dagegen aus, alternative Therapien wie die Homöopathie zu verteufeln. Ein Teil der Bevölkerung wünscht diese Therapie, erklärte Straub im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus.
Foto: Bjrn Wylezich – stock.adobe.com

Straub, der das kritische Netzwerk für evidenzbasierte Medizin mitgegründet hatte, lehnt umstrittene Alternativtherapien nicht rundweg ab. „Wir leben in einer pluralen Gesellschaft, die diese Behandlungsform wünscht“, so Straub im Focus-Interview. „Ich bin dafür, dass wir in Verbindung mit der Schulmedizin diese Therapie über Ärzte mit einer Zusatzausbildung auch erbringen.“ Man müsse akzeptieren, dass es in der Medizin immer wieder Phänomene wie den Placebo-Effekt gebe, „die sich nicht mit einem eindeutigen naturwissenschaftlichen Nutzennachweis klären lassen“, findet der Vorstandsvorsitzende. Zudem habe der Gesetzgeber die Kassen verpflichtet, unter bestimmten Voraussetzungen auch alternative Therapien zu erstatten. In Deutschland würden jedoch nur 0,01 Prozent der Leistungsausgaben für Homöopathie aufgewendet. In einem Beitrag der Süddeutschen Zeitung wurde ebenfalls das Thema Wirksamkeit der Homöopathie aufgegriffen. Diese sei nach Ansicht des ­Autors vorhanden, beruhe aber auf dem Placebo-Effekt und darauf, dass sich homöopathisch behandelnde Ärzte oder Heilpraktiker in der Regel viel Zeit für ihre Patienten nehmen. |

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