Prisma

Parkinson und Melanom

Beide Krankheiten treten häufig kombiniert auf

cae | Viele Patienten sterben am malignen Melanom, weil ihre Krankheit zu spät entdeckt wurde. Personen mit relativ hohem Risiko sollten sich deshalb vorsorglich untersuchen lassen. Zu ihnen zählen Parkinson-Patienten.
Foto: Science Photo Library/Whitten, Paul
Ein Melanom auf der Aderhaut. Da Parkinson-Patienten ein erhöhtes Melanomrisiko aufweisen, sollten sie auch ihre Augen untersuchen lassen.

Mediziner der Mayo-Klinik in Rochester (Minnesota, USA) haben Daten des Rochester Epidemiology Project (DAZ 2016, Nr. 28, S. 6) von 1976 bis 2013 ausgewertet, um den Zusammenhang zwischen malignem Melanom und Morbus Parkinson zu quantifizieren.

Ergebnis: Bei den im genannten Zeitraum diagnostizierten Parkinson-Patienten war der Anteil mit vorbestehendem Melanom 3,8-mal so hoch wie in der Kontrollgruppe. Andererseits war bei den Melanom-Patienten das Risiko, an Parkinson zu erkranken, 4,2-fach erhöht.

Den Zusammenhang zwischen Melanom und Parkinson hatte bereits eine 2011 publizierte Metaanalyse von zwölf Studien festgestellt, aber geringere Risiken angegeben: für Frauen Faktor 1,52, für Männer Faktor 2,05 (DAZ 2011, Nr. 24, S. 40). Die Autoren plädieren dafür, Parkinson-Patienten nach der Diagnose routinemäßig sowohl dermatologisch als auch ophthalmologisch zu untersuchen, denn Melanome treten auch an der Ader- und Bindehaut des Auges auf. |

Quelle

Dalvin LA et al. Parkinson Disease and Melanoma: Confirming and Reexamining an Association. Mayo Clin Proc 2017:92:1070-1079

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